Vier Fünftel der deutschen Unternehmen suchen laut einer neuen Studie auf den falschen Online-Plattformen nach Auszubildenden. Das ist das Ergebnis der Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa), über die die “Rheinische Post” in ihrer Mittwochausgabe berichtet.
Das Kofa unterstützt Unternehmen im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums mit Strategien bei der Fachkräftesicherung. “Mehr als 80 Prozent der Unternehmen lassen die Chance ungenutzt, fast die Hälfte der ausbildungsinteressierten Jugendlichen über YouTube als Kanal zu erreichen”, heißt es in der Studie.
Das Kofa hat dafür Umfragen des Instituts der deutschen Wirtschaft und der Bertelsmann-Stiftung aus dem Frühjahr 2024 bei gut 1.700 jungen Menschen und knapp 900 Betrieben ausgewertet. Mit 87 Prozent sucht demnach der Großteil der Jugendlichen über Online-Stellenanzeigen nach Ausbildungsplätzen. Rund 65 Prozent informieren sich über Angebote der Bundesagentur für Arbeit. Soziale Medien stehen mit 62 Prozent an dritter Stelle.
Am beliebtesten sei dabei die Plattform Instagram, die etwa 58 Prozent der befragten Jugendlichen für die Suche nach einem Ausbildungsplatz nutzen. Mit etwas Abstand folgen YouTube mit etwa 47 Prozent und WhatsApp mit rund 38 Prozent.
Unternehmen hingegen fokussieren sich laut der Studie neben Instagram, das 75 Prozent für die Stellenbesetzung nutzen, eher auf Facebook (71 Prozent), LinkedIn und Xing (jeweils 41 Prozent) – Plattformen, die bei jungen Menschen eine geringere Rolle spielen.
YouTube hingegen wird nur von 18 Prozent der befragten Unternehmen für die Azubi-Suche genutzt. Überraschend sei zudem, dass sich mehr als die Hälfte der jungen Menschen auf analogem Wege über Ausbildungen erkundigt – etwa in Zeitungen oder an schwarzen Brettern.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Computer-Nutzerin auf Facebook (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
We use Cookies.