Am Donnerstag hat der Dax deutlich nachgelassen und unter der 20.000-Punkte-Marke geschlossen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.970 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.
Nur wenige Werte konnten im Tagesverlauf etwas zulegen, unter anderem Covestro, Rheinmetall und Henkel. Die größten Abschläge gab es kurz vor Handelsschluss bei den Papieren von Infineon, Vonovia und Heidelberg Materials.
Hintergrund der schlechten Stimmung auf dem Parkett dürfte der Fed-Entscheid am Vortag sowie die folgende Reaktion der US-Börsen sein. “Nur drei Monate nach Beginn des Zinssenkungszyklus hat die US-Notenbank Fed gestern die Hoffnungen an einen weiteren Automatismus in der geldpolitischen Lockerung wieder einkassiert”, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. Die erwartete Anzahl an Senkungen im kommenden Jahr ist seit dem Sommer von bis zu sieben erst auf vier und nun auf zwei zusammengeschrumpft. “Diese Wende von der Zinswende verunsichert die Investoren rund um den Globus”, so Oldenburger.
Letztendlich sei es aber genau die Art, wie die Notenbanken auftreten wollen. Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Federal Reserve würden die Zinsen zwar schrittweise weiter senken, allerdings immer mit dem Unterton und der Drohung, jederzeit eine Pause einlegen zu können. “Genau das ist gestern passiert. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger”, so der Marktexperte.
“Auch deshalb könnte das Rally-Potenzial im Dax, aber auch an der Wall Street noch nicht vollständig erschöpft sein.” Wenn sich der Dunst lege und auch der große Verfall am Freitag hinter den Anlegern liege, könnten sie die Aussagen von gestern auch anders deuten und in einer potenziellen Weihnachtsrally in den letzten sieben Handelstagen des Jahres wieder beherzt bei Aktien zugreifen.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagnachmittag stärker: Ein Euro kostete 1,0377 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9637 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 17 Uhr deutscher Zeit 72,73 US-Dollar; das waren 66 Cent oder 0,9 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur
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