Über 200 NRW-Kommunen lassen IT-Sicherheit überprüfen

Nach dem schweren Hackerangriff auf einen IT-Anbieter haben sich zahlreiche Kommunen in NRW dazu entschlossen, ihre Systeme auf Lücken prüfen zu lassen. “205 Kommunen – überwiegend aus dem ländlichen Raum – haben bereits entsprechende Verträge geschlossen”, sagte Nordrhein-Westfalens Digitalministerin Ina Scharrenbach (CDU) der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe).

Das beauftragte Unternehmen überprüfe nun deren Systeme auf Schwachstellen. “Ab 2025 wollen wir uns dann sehr intensiv damit beschäftigen, wie wir in allen Kommunen gleichmäßig das Sicherheitslevel hochgezogen bekommen”, so die Ministerin.

Sicherheit zu bieten, sei Aufgabe des Staates – nicht nur analog mit Polizeipräsenz auf der Straße. “Und deswegen muss dafür Geld da sein. Wir zahlen den Kommunen jetzt erst einmal den Check, werden dann aber schauen müssen, wie wir dann mit den dort gewonnenen Erkenntnissen den Basisschutz verbessern können.”

Die Kommunen unterstrichen noch einmal die Dringlichkeit: “Je digitaler die Verfahren rund ums Rathaus werden, desto mehr brennt den Kommunen die Cyber-Sicherheit auf den Nägeln. Die Zahl der Angriffe auf die Datennetze der Verwaltungen wächst von Tag zu Tag, die Bedrohung im Cyberraum ist so groß wie nie zuvor”, sagte ein Sprecher des Städte- und Gemeindebunds NRW der “Rheinischen Post”. Das stelle die Kommunen und die kommunalen Rechenzentren vor riesige Herausforderungen, zumal die IT-Profis nicht auf Bäumen wüchsen.

Das erkennt die Ministerin an: “Um den Fachkräftemangel zu adressieren, werden wir nicht um eine stärkere Bündelung von Funktionen in Rechenzentren umherkommen. Das ersetzt nicht den eigenen Ansprechpartner vor Ort, den auch kleinere Gemeinden haben müssen.” Digitalisierung heiße auch immer Standardisierung. “Und da haben uns die Kommunen gespiegelt, dass sie das durchaus mittragen, damit sie nicht 429-mal den Königsweg neu erfinden müssen.”

Scharrenbach sagte zu, den jüngsten Hackerangriff noch einmal auszuwerten: “Das betrifft dann beispielsweise die Frage, welche redundanten Leitungen für den Ernstfall vorgehalten werden müssen, damit Sozialleistungen ausgezahlt, Kfz angemeldet oder Pässe ausgestellt werden können. In der Pandemie wurde abfällig über das Fax gescherzt, am Ende werden wir aber nicht umherkommen, auch solche Übertragungswege mitzudenken. Wenn das Internet komplett ausfällt, braucht es alternative Kommunikationswege.”

dts Nachrichtenagentur

Foto: Computer-Nutzerin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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