Massenflucht: Tausende Türken fliehen nach Deutschland

Die Situation in der Türkei ist grauenvoll: Dort gibt es keine Meinungsfreiheit, aber dafür jede Menge Inflation und auch Armut. Die immer angespanntere Lage verleitet jetzt tausende Türken und Türkinnen dazu, nach Deutschland zu fliehen. Entsprechend werden an den deutschen Grenzen auch immer mehr Flüchtlinge und Schmuggler mit türkischer Staatsbürgerschaft aufgegriffen. Das belegen auch Zahlen der Bundespolizei. Bilder in der App anzusehen kann bis zu 80% der Daten sparen.

Allein bis September diesen Jahren haben Beamte der Bundespolizei 5362 unerlaubt eingereiste türkische Staatsangehörige an den deutschen Grenzen festgenommen. Im gesamten Jahr 2021 waren es hingegen nur 2531. Und im Jahr 2020, als Reisen aufgrund der Pandemie eingeschränkt wurden, waren es 1629 Personen.

Man kann also festhalten: Die Zahl der türkischen Flüchtlinge hat sich von Januar bis September 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um stolze 254 Prozent gesteigert. Das bestätigt auch die Bundespolizeidirektion aus München.

Wie die Flüchtlinge selbst angeben, kommen sie aller Regel nach über die Balkanroute nach Deutschland. Die Kosten dafür lägen pro Person bei etwa 6000 bis 8000 Euro. Das sich die Türken überhaupt auf diese gefährliche Reise machen, hat Gründe. Wie oben bereits angerissen verschlechtert sich sowohl die politische als auch die wirtschaftliche Lage in dem Land seit einem Jahr massiv.

Zuletzt noch verabschiedete die Regierungsmehrheit im Parlament ein Gesetz, das für die Verbreitung “falscher” oder “irreführender” Informationen Haftstrafen bis zu drei Jahren vorsieht. Ob eine Nachricht falsch oder irreführend ist, entscheiden dann regierungsnahe Staatsanwälte. Für Kritiker ist das sogenannte Desinformationsgesetz ein weiterer Versuch, Meinungs- und Pressefreiheit auszuhebeln – insbesondere im Vorfeld der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Frühsommer 2023.

Die Flüchtlinge hoffen in Deutschland auf Sicherheit, die sie in der Türkei inzwischen nicht mehr finden können.

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Stephan Heiermann