Die familienpolitische Sprecherin der Union, Silvia Breher, hat sich gegen verpflichtende Gesundheitstests für Senioren mit Führerschein ausgesprochen. “Wir können nicht alle Seniorinnen und Senioren ab einem bestimmten Alter unter Generalverdacht stellen”, sagte sie zu “Ippen-Media” (Mittwochausgaben).
Nach einem Autounfall, verursacht von einem 83-Jährigen auf einem Radfahrschutzstreifen in Berlin, bei dem eine Mutter und ihr Kind starben, hatte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stefan Gelbhaar gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” die verpflichtende Gesundheitstests gefordert. Breher argumentierte nun, die Fahrtauglichkeit im Alter sei sehr unterschiedlich ausgeprägt und hänge von verschiedenen Faktoren ab. “Regelmäßige Fahrtests sind zudem mit Kosten verbunden, die viele älteren Menschen in der aktuell angespannten finanziellen Lage überfordern könnten”, sagte sie. Zudem seien Rentner gerade auf dem Land auf das Auto angewiesen.
Auch der Chef der Senioren-Union der CDU, Fred-Holger Ludwig, übte Kritik. “Die Forderung nach regelmäßigen Kontrollen für ältere Führerscheininhaber ist nichts anderes als ein typisches Beispiel für grünen Kontrollpopulismus”, sagte Ludwig zu “Ippen-Media”. “Die Grünen nutzen einen tragischen Unfall in Berlin, um einen Grund zu finden, in das Leben von Menschen einzugreifen und sie zu kontrollieren.”
Detlef Parr, Vorsitzender der FDP-nahen Liberalen Senioren, sagte: “Solche altersdiskriminierenden gesetzlichen Eingriffe in das Selbstbestimmungsrecht gerade der Älteren passen nicht in die Zeit. Freiwillige Tests dagegen stärken die Eigenverantwortung.”
Die Vorsitzende der Linken-Gruppe im Bundestag, Heidi Reichinneck, warb für eine kostenlose Nutzung des ÖPNV. “Wenn sie gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, Auto zu fahren oder ihren Führerschein freiwillig abgeben”, müsse man Senioren Alternativen bieten.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Seniorin im Rollstuhl (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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