Zuschläge sichern: So erhöhen immer mehr Deutsche ihre Rente

Wer besser plant, hat länger etwas davon: Immer mehr Deutsche überlegen sich genau, wann und wie sie ihre Rente antreten. Deutliche Erhöhungen der Rentenbezüge gibt es für alle, die den Eintritt etwas hinausschieben können oder wollen. Zudem ist die Kombination aus Rente mit kleinem Nebenjob für viele lukrativ.

Immer mehr Menschen warten mit dem Ruhestand. Laut dem Deutschen Rentenversicherung Bund sammelten im Jahr 2017 insgesamt 4720 Menschen Rentenzuschläge an, weil sie den Eintritt nach hinten verschoben haben. 2018 waren es 5902, ein Jahr später 6756 Personen. 2020 und 2021 waren es 7572 beziehungsweise 7532 Beitragszahler, die von einem Rentenaufschub profitierten. Wie viele von ihnen weitergearbeitet haben, geht aus den Zahlen nicht hervor. Die Möglichkeit zum Aufschub haben alle Menschen, welche die Regelaltersgrenze erreicht und mehr als 35 Beitragsjahre in die Versicherung eingezahlt haben. 

Die Daten beziehen sich nicht auf jene, die neben der Rente gearbeitet und Beiträge eingezahlt haben. „Grundsätzlich ist man in Deutschland frei, wann man in Rente geht, solange man die Voraussetzungen für seine Rente erfüllt hat“, so Eva Fischer, Kreisgeschäftsführerin des VDK in Freising, zu  FOCUS online. „Wer die Regelaltersgrenze erreicht hat, kann entweder in Rente gehen oder noch warten, das steht ihm völlig frei.“

Aufschieben lohnt sich deswegen, weil für jeden Monat 0,5 Prozent, pro Jahr also sechs Prozent Zuschlag fällig werden. Einfaches Rechenbeispiel: Bei einer Rente von 800 Euro hätte man nach einem Jahr 848 Euro. Bei 1500 Euro wären es nach einem Jahr 90 Euro mehr. Das gilt übrigens unabhängig davon, ob man berufstätig ist oder nicht.

Wer noch die Energie und die Lust hat, zu arbeiten, sammelt dabei weiterhin Rentenpunkte und kann sich damit eine zusätzliche Erhöhung sichern. Fischer dazu: „Das Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt aktuell bei 38.000 Euro im Jahr. Wer so viel verdient, bekommt in jedem Jahr einen Rentenpunkt gutgeschrieben. Der Rentenpunkt erhöht die spätere Rente im Monat aktuell um 37,60 Euro. Wer mehr verdient, bekommt eine höhere Gutschrift, wer weniger verdient weniger.“ Allerdings sollte man bei dem Wunsch, weiter zu arbeiten, rechtzeitig mit dem Arbeitgeber sprechen, so Fischer: „Vielleicht rechnet der bereits damit, dass man in Rente geht.“ 

Immer mehr arbeiten neben der Rente
Immer mehr Deutsche entscheiden sich dazu, in der Rente noch ein paar Stunden zu arbeiten. Die Verdienstgrenze in der Rente ist mittlerweile weggefallen, daher ist man nicht mehr auf einen Minijob beschränkt. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass man keine zusätzlichen Rentenpunkte oder Wartezeit-Prozente mehr ansammelt. Und Achtung: „Niemand zwingt einen in Rente zu gehen, aber man sollte dabei unbedingt eines beachten: Die Rentenversicherung rechnet mit ungefähr 20 Jahren Rentenbezug, erst wenn man so lange Rente bezieht, hat man sein gesamtes Rentenvolumen ausgeschöpft”, erklärt Fischer. Zu lange warten ist also kontraproduktiv.

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  • Das was hier veröffentlicht wird ist für mich Augenwischerei ich kenne KEINEN der nicht so schnell wie möglich in Rente gehen möchte. Wie lange lebe ich noch was habe ich noch vom Leben zu erwarten die Zeit die mir bleibt möchte ich geniessen! Wer den Renteneintritt verschiebt, kann sich das leisten ,oder nur aus Gründen damit man nicht so viele Abzüge hat.Menschen die im Leben schwer gearbeitet haben ,sind mit Sicherheit froh, so schnell wie möglich in Rente gehen zu können. Traurig das man das überhaupt erwähnen muss ,das Rentner neben ihrer Rente noch kleine Jobs annehmen müssen um über die Runden zu kommen. Andere bekommen für das Nichtstun Alles um sonst die nie einen Cent in unser Rentensystem eingezahlt haben. Was für eine Sozialpolitik haben wir hier in Deutschland?? Wo Milch und Honig aus dem Sozialtopf Aller kommt. Natürlich gibt es auch wenige die Ihr Leben aus vielerlei Gründen mit Nebenjob noch beleben. Wir als Rentner bekommen nicht 300€ oder 500 € im Monat mehr wenn wir auf die Strasse gehen. Wir müssen mit mickrigen Prozenten uns zufrieden geben.

  • 38.000 € im Jahr Durchschnittseinkommen? Das ist ja wohl ein Witz. Welche Berufsgruppen werden da wohl mit einbezogen? Das wären umgerechnet 3166 € im Monat. Da frage ich mich, wer kassiert denn diese Bezüge, ich hatte gerade mal 1 Drittel davon. Also wer bekommt meine 2 Drittel? Und von diesem Verdienst konnte man nie fürs Alter vorsorgen. Also alles wirklich nur Augenwischerei. Da stimme ich -Friedrich- voll und ganz zu. Geschönte Zahlen damit alles gut klingt. Herr Scholz hat beim Amtsantritt geschworen "alles FÜR das deutsche Volk" und was ist draus geworden? Alles wird in die weite Welt verschenkt, oder an alle Neubürger, und das Volk bleibt auf der Strecke, außer die super Verdiener in der Regierung, die nie gearbeitet haben. Und da sie nie genug bekommen können, pressen Sie das Volk noch mehr aus. Ein Skandal, dass unser Volk nicht wertgeschätzt wird, welches erst den Wohlstand Deutschlands erschaffen haben.

  • Lachplatte ich gehe am 1.07.23 in Rente was die rechnen nicht normal. Das ist ieder was für die großen

    • ich gehe auch am 1.7.23 in Rente und werde es genießen, bei dem geringen Verdienst (Mindestlohn) kann ich noch Jahre arbeiten das wird meine Rente nicht viel erhöhen bin in der Gastronomie

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Martin Beier