Wissenschaftler schlagen Alarm: Weltuntergangs-Gletscher kurz vor dem Kollaps

Wissenschaftler haben Alarm geschlagen: Der als Weltuntergangs-Gletscher bekannte Eisriese steht kurz vor dem Zusammenbruch. Dieses katastrophale Ereignis könnte zu einem erheblichen Anstieg des Meeresspiegels führen. Küstenstädte auf der ganzen Welt könnten überflutet werden, auch Städte in Deutschland, wie etwa Hamburg.

Der gigantische Thwaites-Gletscher in der Westantarktis schmilzt schneller als erwartet. Dies geht aus einer Studie hervor, die in der Zeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler haben den historischen Rückzug des Gletschers kartiert, in der Hoffnung, aus der Vergangenheit zu lernen, was der Gletscher in Zukunft wahrscheinlich tun wird. Ihre Schlussfolgerung: Der Gletscher hält sich “gerade noch mit den Fingernägeln fest”.

Der Thwaites-Gletscher, der mehr als doppelt so groß wie Österreich ist, ist der breiteste Gletscher der Welt. Sein Alter wird auf 15 bis 30 Millionen Jahre geschätzt. Wegen des hohen Risikos eines Zusammenbruchs und der Bedrohung, die er für den globalen Meeresspiegel darstellt, erhielt er den Spitznamen “Weltuntergangs-Gletscher”.

Das Forscherteam unter der Leitung des Meeresgeophysikers Alastair Graham von der University of South Florida nutzte die Daten eines autonomen Unterwasserfahrzeugs, um den Zustand des Eises an der Stelle zu bewerten, an der der Gletscher mit dem Boden verbunden ist. Sie entdeckten, dass sich das Eis in rasantem Tempo zurückzieht. Darüber hinaus entdeckten sie kilometerlange Risse entlang des Schelfeises, das den Thwaites-Gletscher umgibt.

Laut Robert Larter, einem Meeresgeophysiker und Mitautor der Studie vom British Antarctic Survey, “hält sich der Thwaites-Gletscher heute wirklich nur noch mit den Fingernägeln fest, und wir sollten damit rechnen, dass wir in Zukunft große Veränderungen auf kleinen Zeitskalen – sogar von einem Jahr zum nächsten – sehen werden, sobald sich der Gletscher über einen flachen Grat in seinem Bett zurückzieht.”

Wenn der Halt des Gletschers am Boden schwächer wird, kann er wegbrechen und anfangen zu schwimmen. Sobald dies geschieht, werden die warmen Meeresströmungen in der Antarktis die Fließgeschwindigkeit des Gletschers und sein Abschmelzen beschleunigen. Auch das zurückbleibende Schelfeis würde dann mit größerer Wahrscheinlichkeit abbröckeln, was katastrophale Folgen hätte. In den Worten von Alastair Graham: “Schon ein kleiner Anstoß an den Thwaites könnte zu einer großen Reaktion führen.”

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  • Schwimmendes Eis verdrängt genau so viel Wasser wie die Wassermenge, die das Eis hat. Durch das Schmelzen schwimmenden Eises kann der Wasserspiegel folglich nicht steigen. Wasser hat seine größte Dichte bei +4°C und sein Volumen nimmt mit dem Absinken der Temperatur wieder zu, auch wenn es bereits Eis ist. Deswegen platzen Rohre in denen das Wasser gefriert. Diese Panikmache kann ich deswegen nicht verstehen. Läge das Eis komplett auf dem Land, würde sein Abschmelzen die Menge des flüssigen Wassers auf der Erde erhöhen, aber dann könnte es nicht durch warmes Meereswasser schmelzen, sondern würde an seiner Oberfläche verdunsten. Auch das ist eine Anomalie des Wassers, daß es Sublimieren , als direkt in den übernächsten Aggregatzustand übergehen kann. Verdunstetes Wasser fällt dann irgendwo anders als Tau, Regen oder Schnee zur Erde bzw. ins Meer. Ich glaube nicht, das Hamburg zu einem Venedig wird.

    • @ Werner - Dein Kommentar ist gut geschrieben gegen diese ständige Panikmache

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Kai Degner