„Will Menschen töten“: Mann steigt mit Waffen-Arsenal in ICE

Zahlreiche Waffen, darunter ein Messer, eine Schlagwaffe und Reizstoff hatte ein Mann dabei, der in einem ICE am Hauptbahnhof von Bremen festgenommen wurde. Der 23 Jahre alte Verdächtige hatte zuvor zwei Frauen bedroht.

Großeinsatz für die Polizei am Bremer Hauptbahnhof: Ein Zugbegleiter schlug Alarm, nachdem ein Mann am Sonntagnachmittag in einem am Bahnsteig stehenden Regionalzug zwei Frauen bedroht hatte. Er soll dafür ein Messer aufgeklappt und zu den Frauen gesagt haben, dass er Menschen töten wollte. Dann habe er das Messer wieder eingesteckt.

Kurz vor der Ankunft der Einsatzkräfte stieg der Verdächtige aus dem Regionalzug aus und in einen ebenfalls am Gleis stehenden ICE ein. Passanten konnten die Beamten jedoch auf ihn aufmerksam machen. Die Identifizierung wurde auch dadurch erleichtert, dass der 23-Jährige sein Gesicht mit Tarnfarbe bemalt hatte. Bei der Festnahme konnte ein ganzes Waffen-Arsenal beschlagnahmt werden: ein Klappmesser, eine japanische Schlagwaffe, eine Wasserpistole mit Reizstoff und weitere Gegenstände gefunden worden, die sich als Schlagwerkzeuge eignen würden.

Gegen den Mann wird nun wegen Bedrohung, Störung des öffentlichen Friedens und Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.

Messerangriffe generell, aber auch speziell in Zügen, sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Die Zahl 2022 (82) war bereits doppelt so hoch wie im Vorjahr. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert aus diesem Grund verschärfte Waffengesetze. Auch die öffentliche Debatte über Sicherheitsmaßnahmen in öffentlichen Verkehrsmitteln wird immer wieder neu aufgerollt: Neben einer verstärkten Polizeipräsenz sind auch die Einführung von Waffenverbotszonen und der Einsatz moderner Überwachungstechnologien im Gespräch.

2023 gab es einen Vorfall in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg: Ein Mann griff mehrere Passagiere mit einem Messer an. Zwei Personen starben, sieben wurden verletzt. Der Täter hatte psychische Problemen und eine gewalttätige Vorgeschichte. Ähnlich war es bei einem Attentäter, der 2021 fünf Menschen in einem Regionalzug nahe Würzburg mit einem Messer schwer verletzte.