WHO warnt Ärzte, Apotheker und Patienten: Gefälschte Medikamente im Umlauf

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Warnung vor gefälschten Medikamenten herausgegeben. Es handelt sich um eine Arznei, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zum Abnehmen eingesetzt wird.

Das gefälschte Medikament mit dem Wirkstoff Semaglutid ist in mehreren Ländern im Umlauf. Die WHO warnt vor möglichen Gesundheitsschäden durch das Fake-Präparat. Das Medikament wird unter dem Namen Ozempic auch in der EU zur Behandlung von Diabetes Typ 2 verwendet. Daneben verwenden viele Menschen es als Abnehm-Helfer, da Semaglutid auch den Appetit unterdrückt. Insbesondere zu diesem Verwendungszweck wird es im Internet gehandelt. Gerade hier ist die Gefahr besonders hoch, an eine Mogelpackung zu geraten!

Fälschungen seit 2022 im Umlauf
Bei den gefälschten Medikament ist nicht sichergestellt, ob sie die richtige Menge des Wirkstoffs oder schädliche Inhaltsstoffe enthalten. Wer ein solches Präparat nimmt, begibt sich also in erhebliche Gesundheitsgefahr, mahnte die WHO am Donnerstag in Genf. Zuletzt seien Fälschungen in Großbritannien, den und USA und in Brasilien gefunden worden. Das Risiko, am eine Fälschung zu geraten, bestehe allerdings weltweit. Erstmals gefunden wurden die Fake-Präparate 2022. Seither befinden sie sich global im Umlauf.

In ihrer aktuellen Warnung richtete die WHO sich insbesondere an Ärzte, Apotheker und Regierungsbehörden, dem Thema Beachtung zu schenken und das Risiko für Patienten zu senken. Die Öffentlichkeit muss darüber aufgeklärt werden, dass der Einkauf von Medikamenten über das Internet ein Gesundheitsrisiko darstellt, da die Herkunft und Echtheit von Medikamenten hier nur schwer überprüft werden kann. Wer Medikament braue, solle sich immer ein Rezept ausstellen lassen und diese in Apotheken erwerben.

Verbreitung in der EU bekannt
Auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte vergangenen Herbst vor den Ozempic-Fälschungen gewarnt. Demnach seien in mehrere EU-Staaten gefälschte Diabetes-Pens aufgetaucht. Anfang Oktober seien diese auch in Deutschland entdeckt worden. Verbreitet wurden sie über Großhändler aus der Bundesrepublik und aus Österreich. Seither ermitteln EU-Behörden, Polizei und Bundespolizei nach der Quelle der Fälschungen.

Seither wurden in Deutschland keine Fälschungen mehr gemeldet, gab das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf eine Rückfrage der “Apotheken Umschau” an. Unklar ist allerdings, ob die Fälschungen sich von den Behörden unerkannt, weiter verbreitet haben. Wer über Ozempic verfügt, deren Herkunft unklar ist, sollte auf jeden Fall mit Vorlage der Originalverpackung bei einer Apotheke rückfragen, ob die Echtheit des Medikaments überprüft werden kann.

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Sara Breitner