Warnung: Erhöhtes Schlaganfall-Risiko durch Paracetamol

Bei Schmerzen ist der Griff zur Tablette oftmals ein unkomplizierter Weg, diese zu bekämpfen. In Deutschland sind dies oft Paracetamol und Ibuprofen, denn sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Doch nun warnt eine Studie vor der regelmäßigen Einnahme dieser Wirkstoffe.

In der Untersuchung sind die Forscher zu dem Ergebnis gekommen, dass es bei einer täglichen Einnahme von Paracetamol zu einem ungleich höheren Risiko eines tödlichen Schlaganfalls oder Herzinfarkt kommen kann. Zuerst hat die „Daily Mail“ aus Großbritannien darüber berichtet.

Insgesamt begleiteten die Forscher der Universität in Edinburgh 110 Patienten, die an Bluthochdruck litten. Verabreicht wurde ihnen dabei viermal am Tag jeweils ein Gramm Paracetamol, was für gewöhnlich die verschriebene Menge ist, die chronisch Kranken auch verabreicht wird. Die Kontrollpersonen bekamen im gleichen Zeitraum von 14 Tagen ein Placebo verabreicht. Im Anschluss kam es dann zu einer mehrwöchigen Pause bei der Medikamenteneinnahme um dann weitere vierzehn Tage entweder das Medikament oder das Placebo einzunehmen.

Die Veränderungen des Blutdrucks sind dann von den Forschern untersucht worden. Der Blutdruck bei den Patienten, die das Paracetamol eingenommen haben, ist dabei erheblich angestiegen und hat somit das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen, um rund 20 Prozent gegenüber den Placebo-Patienten erhöht. Dies ist in etwa vergleichbar mit den sonst verschriebenen Schmerzmitteln aus der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika. Auch diese erhöhen das Risiko von Herzerkrankungen durch einen Anstieg des Blutdrucks. Bislang galt Paracetamol im Vergleich zu Aspirin, Ibuprofen und Diclofenac als sichere Alternative.

Doch geben die Forscher Entwarnung, wenn es sich bei der Einnahme von Paracetamol um die Behandlung von Kopfschmerzen oder Fieber handelt. Dies sei weiterhin unbedenklich. Allerdings raten sie dazu, dass die behandelnden Ärzte die verschriebenen Dosen bei ihren Langzeitpatienten regelmäßig überprüfen sollten, besonders diejenigen, die zu Herzerkrankungen neigen. Dabei sollte zwischen dem Arzt und dem Patienten abgewogen werden, ob es mehr Nutzen oder mehr Risiken mit sich bringt, eine langfristige Verschreibung zu verfolgen. Empfohlen wird daher, dass die Ärzte die geringstmögliche Dosis über einen sehr kurzen Zeitraum verschreiben. Zudem sollte das Monitoring der Patienten mit besonders hohem Blutdruck erhöht werden.

Unklar bleibt aber nach der Veröffentlichung dieser Studie, wie es sich mit Menschen verhält, die nicht in die Risikogruppen eingeordnet werden können und eine Übertragung der Testergebnisse möglich ist. In Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga etwa 20 bis 30 Millionen an Bluthochdruck. Problematisch an diesen Zahlen ist jedoch die Tatsache, dass jeder fünfte dies nicht weiß.

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  • Wer es noch nicht weiß: es gibt KEINE Schmerzmittel ohne Nebenwirkungen,
    jedenfalls keine künstlich hergestellten. Selbst natürliche Mittel brauchen
    die richtige Dosierung.

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Author
Stephan Heiermann