Die malerischen Straßen von Marbella an der Costa del Sol wurden an Heiligabend zur Kulisse eines brutalen Mordanschlags. Wo sonst Touristen durch die luxuriöse Hafenmeile von Puerto Banús schlendern, hallten am 24. Dezember gegen 11:30 Uhr Schüsse durch die Gassen.
Das Opfer: Abdullah K., ein 30-jähriger Kölner mit türkischen Wurzeln, besser bekannt als „Apo“. Der Rocker war kein unbeschriebenes Blatt. Einst vom Kölner Landgericht wegen Drogenhandels verurteilt, entzog er sich dem Vollzug seiner Haftstrafe und tauchte in Marbella unter. Jetzt liegt er mit einem Steckschuss im Bein in einem Krankenhaus an der spanischen Küste. Doch was steckt hinter dem Attentat?
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Erste Spuren weisen in eine gefährliche Richtung. Spanische Medien berichten von einem möglichen Zusammenhang zwischen Abdullah K. und einem lateinamerikanischen Kokain-Kartell. Recherchen legen nahe, dass der Rocker eine hohe Schuld bei den Kartellbossen hatte. Der Schuss ins Bein – offenbar kein Mordversuch, sondern eine letzte Warnung: Bezahle, oder das nächste Mal endet es tödlich.
Der Anschlag geschah nur wenige Stunden nach einem spektakulären Bankraub in derselben Straße, bei dem 200.000 Euro erbeutet wurden. Die spanischen Behörden prüfen, ob die Taten in Verbindung stehen könnten. Währenddessen sorgt die Gewalt für Unruhe in der sonst friedlichen Touristenhochburg.
Fakt ist: Abdullah K. ist kein Einzelfall. Marbella hat sich in den letzten Jahren zu einem Rückzugsort für Kriminelle entwickelt, die vor der Justiz in ihren Heimatländern fliehen. Auch Abdullahs ehemaliger Komplize, der berüchtigte Ex-Bandidos-Boss Aykut Ö., wählte diesen Weg. Nach einem spektakulären Gefängnisausbruch in Deutschland suchte auch er Schutz an der Costa del Sol – bis ihn die Behörden aufspürten und zurück nach Köln brachten.
Für Abdullah K. könnte sich die Geschichte nun wiederholen. Seit seiner Flucht 2022 wird er mit internationalem Haftbefehl gesucht. Sollte die spanische Polizei ihn festnehmen, droht ihm die Auslieferung nach Deutschland – und damit die Rückkehr hinter Gitter.
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...ein klarer Einzelfall und kulturell bedingt