Nach der Todeswoche in der indischen Stadt Sitapur lassen verängstige Eltern ihre Kinder nicht mehr aus dem Haus.
Nord-Indien: Sechs Kinder wurden in der vergangen Woche durch streunende Hundebanden getötet, dutzende wurden verletzt. Die verzweifelt und verängstigten Anwohner der Region Sitapur fangen nun an, alle streunenden Hunde zu erschlagen und lassen ihre Kinder nicht mehr aus dem Haus. Die Stimmung im Ort ist schaurig.
Offiziellen Angaben zu Folge wurden seit November 12 Kinder in der Region getötet, sechs davon alleine letzte Woche. Die Polizei berichtet, dass die getöteten Kinder zwischen fünf und 12 Jahre alt gewesen wären. Die Attacken träten dann auf, wenn die Kinder das Haus verlassen, um Essen zu besorgen oder um ihr Geschäft auf außenliegenden Toilette zu erledigen.
Streunende Hunde sind in Indien keine Seltenheit. Es gibt Millionen davon. Selbst in reichen und schicken Wohngegenden werden sie immer wieder gesichtet. Verletzungen durch Hundebisse gehören daher zur Tagesordnung. Eine blutige Mordserie wie in diesem Fall, ist jedoch ungewöhnlich. Der Grund soll die Schließung eines illegalen Schlachthauses sein. Anwohner behaupten, seit das Schlachthaus weg ist, hätten die Hunde ihre Nahrungsquelle verloren und wären deshalb aggressiver geworden.
Makaber scheint daneben einer Meldung der Lehrer in der Region: Die Tötungsserie bringt offenbar auch positive Effekte mit sich. Das Schulpersonal ließ verlauten, dass die Schulen wegen der Hundeangriffe besser besucht seien, weil die Eltern ihre Kinder zum Unterricht begleiten und auch dort abholen.
Die Bewohner wurden angehalten ihre Kinder nicht alleine zu den außenstehenden Gebäuden gehen zu lassen. „Wir empfehlen auch, dass man die Kinder für ein paar Tage nicht draußen spielen lassen sollte, bis wir all diese Hunde eingefangen haben.“ sagt Harshdeo Pandey, ein Richter in Sitapur.
Wie die Polizei meldet, sollen drei Kinder am 1. Mai getötet worden sein, zwei am 4. Mai. Am Freitag befand sich das siebenjährige Mädchen Gita mit zwei anderen Kindern auf der Obstplantage um Mangos zu ernten. Dann hätten die Hunde angegriffen. Die zwei anderen Kinder konnten flüchten, aber das Mädchen war bereits von den Hunden umringt. Dorfbewohner hätten Gitas Schreie gehört und sollen zur Hilfe geeilt sein. Aber bis sie zu dem Mädchen gelangten, wäre es bereits zu spät gewesen.
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