Kommt jetzt die große Hunde-Pandemie? In Bayern wurde ein Virus nachgewiesen, das für Hunde und Katzen absolut tödlich ist. Experten raten deshalb zu erhöhter Achtsamkeit im Umgang mit den Vierbeinern.
In einem Wildschwein in Bayern wurde das sogenannte Aujeszky-Virus nachgewiesen. Der Erreger, der zur Gruppe der Herpesviren zählt, ist für Hunde und Katzen tödlich. Deutschlandweit gilt das Virus als nahezu ausgerottet. In Bayern tauchen jedoch immer wieder Fälle auf. Aktuell wurde das Aujeszky-Virus im Landkreis Landshut entdeckt.
Der Erreger kommt bei Schweinen oder Wildschweinen immer wieder vor. Wildschweine überstehen die Krankheit oft schadlos. Bei Hausschweinen gilt die Infektion als Seuche. Das ist auch der Grund, warum Hunde und Katzen kein rohes Schweinefleisch essen sollten. Denn wenn es von einem infizierten Tier stammt, kann die Fellnase sich anstecken.
Das Veterinäramt Landshut empfiehlt Tierhaltern aus aktuellem Anlass erhöhte Wachsamkeit:
• Hunde sollten im Wald oder in Waldnähe an der Leine geführt werden und auf befestigten Wegen bleiben, wo selten Wild auftritt
• Der Kontakt zu lebenden Wildschweinen oder deren Kadavern sollte unbedingt vermieden werden sowie die Nähe zu Luderplätzen und Wildtiersammelstellen
• Jäger sollten beim Schwarzwild-Aufbruch besondere Hygiene walten lassen und nichts liegen lassen
• Verfüttern Sie niemals rohes Wildschweine- oder Schweinefleisch sowie deren Innereien an Haustiere
• Landwirte sind verschärft angehalten, ihre Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und laufend zu überprüfen
Die Krankheit verläuft bei Hunden und Katzen tödlich
Das Virus löst bei Hunden und Katzen nach einer Inkubationszeit von drei bis vier Tagen die Aujeszkysche Krankheit aus, die auch “Pseudowut” genannt wird. Der Erreger greift das Gehirn an, weswegen Verhaltensauffälligkeiten inklusive Aggression und selbstverletzendes Verhalten auftreten können. Die Symptome können mit der Tollwut verwechselt werden. Dazu gehören starkes Speicheln, auffällige Schluckbewegungen, vermehrtes Bellen oder Miauen, krampfartige Bewegungen und Rastlosigkeit sowie ein auffälliger Juckreiz, besonders am Kopf. Die Krankheit endet bei Hunden und Katzen immer tödlich. Für den Menschen ist sie ungefährlich.
Auch bei Hausschwein-Beständen ist die Aujeszkysche Krankheit gefürchtet, da sie für Ferkel oft tödlich endet. Erwachsene Schweine haben eine gute Prognose. Allerdings wird der gesamte Bestand gekeult, wenn die Seuche auftritt, um weitere Infektionen zu vermeiden. Bei Hausschweinen in Deutschland wurde jedoch seit 2003 kein Fall mehr nachgewiesen. Bei Wildschweinen wird das Virus seit 2011 immer mal wieder entdeckt.
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