Terrorist mit Sprengvorrichtung: Bundespolizei evakuiert Hauptbahnhof

Die deutsche Bundespolizei evakuierte einen der wichtigsten Hauptbahnhöfe des Landes, weil ein Mann mit einer „unkonventionellen Sprengvorrichtung“ verhaftet wurde. Es handelt sich um den Bahnhof Lichtenberg in Berlin.

Der Unbekannte hatte einen Gegenstand bei sich, aus dem Drähte herausschauten. Die Polizei nennt den Gegenstand eine „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung“ und löste daher Bomben-Alarm aus. Der Mann soll zudem laut geschrien und den Gegenstand auf den Boden geworfen haben. Nähere Angaben zu dem potenziellen Täter wurden zunächst nicht gemacht. Der gesamte Bahnhof Lichtenberg wurde in Windeseile geräumt, gleichzeitig wurde der Zugverkehr eingestellt. 

Entwarnung bereits erfolgt
Die Festnahme des Verdächtigen war gegen 12 Uhr erfolgt. Derzeit sind Entschärfer vor Ort, um den Gegenstand zu begutachten. Mittlerweile gab die Polizei Entwarnung und der Einsatz wurde beendet, der Gegenstand sei ungefährlich. Laut der Sprecherin der Bundespolizei wurden gegen 13.15 Uhr alle Absperrungen wieder aufgehoben. „Auch der Bahnverkehr läuft wieder an“, sagte sie.

Zuvor ließ man die S-Bahn-Linien S5, S7 und S75 ohne Halt durchfahren. Der Regional- und Fernverkehr war nach Angaben der Bundespolizei etwa eine Stunde lang eingestellt.

Anschläge auch in der Vergangenheit
Bombendrohungen sind an deutschen Bahnhöfen keine Seltenheit. Meistens erweisen sich diese allerdings als leer. Nur im Jahr 2006 wurden tatsächlich zwei Bomben in Koffern entdeckt, die in Zügen nahe den Hauptbahnhöfen in Dortmund und Koblenz hinterlegt, aber glücklicherweise nicht gezündet wurden. Es konnte ermittelt werden, dass zwei libanesische Männer dahinter steckten, die offenbar einen Terroranschlag verüben wollten. Die Tat wurde jedoch durch Videoüberwachung vereitelt.

Zwei rechtsextreme Bomben-Attentate
Im Jahr 1986 war es am Hauptbahnhof Düsseldorf zu einer Explosion gekommen: Acht Menschen starben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Dieser Anschlag wird allerdings nicht der islamistischen, sondern der rechtsextremen Szene zugeschrieben. Ein zweites rechtsextremes Attentat ereignete sich während des Oktoberfests am 26. September 1980 in München. Der Hauptbahnhof war damals Knotenpunkt der Ermittlungen. 13 Menschen starben, und mehr als 200 wurden verletzt.

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Martin Beier