Diese Situation ist ein Novum. Da der Nachschub an Benzin fehlt, schließen immer mehr Tankstellen im Vereinigten Königreich, auch zu Panikkäufen ist es gekommen. Mittlerweile gibt es in London auch schon Überlegungen, Soldaten zu schicken, um das Benzin an die Tankstellen auszufahren.
In Großbritannien fehlt es überall an LKW-Fahrern. Dadurch kann der Treibstoff, der reichlich vorhanden ist, nicht an die Tankstellen geliefert werden. Dadurch haben sich inzwischen massive Probleme ergeben. Von rund 5.500 freie Tankstellen haben gut zwei Drittel keinen Kraftstoff mehr, wie die Petrol Retailers Assocation, der Branchenverband der unabhängigen Tankstellen, mitteilte. Um mehr als 500 Prozent liege die Nachfrage über dem derzeitigen Angebot in den betroffenen Regionen. Verbandschef Madderson sagte, dass zwischen 50 und 90 Prozent der Zapfsäulen keinen Tropfen mehr ausspucken würden. Und bei den restlichen Geschäften sieht es bald ähnlich aus.
Inzwischen gibt es von der Regierung erste Überlegungen, dass die Armee bei der Auslieferung helfen solle, wie die „The Times“ und der “Guardian“ einvernehmlich meldeten. Im Kabinett von Premier Johnson solle der Notfallplan „Operation Escalin“ geprüft werden. Ob dies die Krise kurzfristig mindern wird, ist aber noch nicht sicher. Denn bis die Einsatzbereitschaft der Armee hergestellt ist, könne es noch Tage dauern.
Versorgungsengpässe an Tankstellen gibt es seit Tagen, denn Panikkäufe heizen die Situation zusätzlich an. Mehrere Gründe sind für den enormen Mangel an LKW-Fahrer verantwortlich. Zum einen werden durch die Pandemie nicht ausreichend Fahrer ausgebildet. Besonders durch den Brexit aber sind viele ehemalige Fahrer auf der Insel in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Die Rede ist hier von mehr als 20.000. Zudem gibt es nun ein wesentlich strengeres Einwanderungsgesetz, was in erster Linie auf hochbezahlte Jobs ausgerichtet ist.
Durch die Situation kommt es auch zu immer größeren Versorgungsengpässen in Supermärkten. Auf einem absolut kritischen Niveau war in der vergangenen Woche die Lebensmittelversorgung, viele Regale in Supermärkten blieben leer.
Eine Verbesserung der Situation erhofft sich die Regierung auch davon, dass kurzfristig 5.000 Arbeitsvisa für Arbeitskräfte aus dem Ausland ausgestellt werden sollen. Doch greife dieses Vorhaben aus Sicht des Verbandschefs Madderson viel zu kurz. Die Regierung von Premier Johnson hatte als Ziel des Brexit ausgegeben, dass die Freizügigkeit beendet werden solle, daher sträubte man sich lange gegen Ausnahmen der neuen Visa-Regelungen. Nun aber solle es eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zusätzlich Zehntausende Fahrprüfungen im Jahr geben, damit es zu einer Entspannung der Lage kommt.
Um gemeinsam gegen die Probleme vorgehen zu können, sind am Sonntag Wettbewerbsregelungen außer Kraft gesetzt worden. Der Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng sagte dazu: „Es gibt langjährige Notfallpläne, um mit der Industrie zusammenzuarbeiten, damit die Kraftstoffversorgung aufrechterhalten wird und im Falle einer ernsthaften Störung Lieferungen erfolgen können.“
We use Cookies.
Kommentare anzeigen
Leider gibt es nur selten wahre Vorteile ohne Nachteile. 😆
Doch könnte das Vereinigte Königreich durch diese Situation die Klimaschutzziele noch vor allen anderen Staaten einschließlich der EU erreichen. 👍😁💚
Tja, Leute, nicht den ganzen Lügen und Beschönigungen der Brexit-Vertreter glauben !!!
Nun habt ihr den Salat!
Und es wird nicht der Letzte sein !
Schotten, macht euch auf den Weg nach Europa, ihr seid fast angekommen !