Permanent werden die Corona-Varianten und die Wirkungen der Impfstoffe erforscht. Nun gibt es neue, durchaus überraschende Erkenntnisse zur Booster-Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson. Seine Wirkung im Zusammenhang mit Omikron ist bemerkenswert.
Eine Booster-Impfung von Johnson & Johnson schützt offenbar besser als eine dritte Impfdosis von Biontech/Pfizer. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston. Zwar löse der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer eine starke Immunantwort mit Antikörpern aus, diese würden sich jedoch binnen wenigen Wochen wieder zurückbilden. Beim Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson scheint der Immunschutz stabiler.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam nun auch eine Studie aus Südafrika. Demnach schützt eine Booster-Dosis von Johnson & Johnson sehr zuverlässig gegen schwere Erkrankungen durch eine Omikron-Infektion. Bei Johnson & Johnson wird nur eine einzige Dosis zur Grundimmunisierung verabreicht. Nach der zweiten Dosis als Booster entsteht gemäß dieser Studienlage ein 85-prozentiger Schutz gegen schwere Verläufe durch Infektionen mit der hochansteckenden Variante.
Für die Studie wurden nach Angaben des medizinischen Forschungsrates von Südafrika 69.000 Probanden mit der Booster-Impfung beobachtet. Alle Getesteten arbeiten im medizinischen Bereich. Untersucht wurden die Studienteilnehmer Mitte November bis Mitte/Ende Dezember. Das ist der Zeitraum indem die Omikron-Rate in Südafrika besonders hoch war. Die Variante beeinflusste 98 Prozent des Infektionsgeschehens.
Für Afrika ist Johnson & Johnson ein wichtiger Impfstoff. Da es dort logistisch schwierig ist, die Bevölkerung mehrfach zu impfen, setzte der Kontinent verstärkt auf den Vektorimpfstoff, für den zunächst nur eine Spitze notwendig war.
Die Erfolgsmeldungen sind aber über Afrika hinaus bemerkenswert, da Johnson & Johnson vermehrt in die Kritik geraten war, weniger wirkungsvoll vor Corona zu schützen als andere Impfstoffe. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland hatte das Vakzin Anfang Dezember für „ungenügend“ erklärt.
Johnson & Johnson löst eine andere Immunantwort aus
Die Wissenschaftler aus Südafrika sehen noch weitere Vorteile in dem Impfstoff des US-Herstellers. Da es sich um einen Vektorimpfstoff handelt, rechnen die Forscher damit, dass die Immunisierung „über die Zeit stark und stabil bleibt, auch gegen zirkulierenden Varianten wie Omikron und Delta“. Es wird vermutet, dass Vektorimpfstoffe die sogenannte zelluläre Immunantwort stimulieren und damit einen anderen Schutzmechanismus aktivieren als mRNA-Impfstoffe. Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zeigten in Laborstudien allerdings eine deutlich stärkere Immunantwort durch Antikörper als der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson.
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Pfizer ist ohnehin nicht zu empfehlen.
Sehe ich genauso