Ein gemeinsamer Familienausflug hat sich zu einem absoluten Alptraum für alle Beteiligten entwickelt. An der bayerisch-tschechischen Grenze waren die Eltern am Sonntag zusammen mit ihren beiden Kindern und einem Cousin der beiden unterwegs. Um zu spielen, haben sich die drei Kleinen von den Eltern entfernt und galten eine Zeit lang als vermisst. Die gerufenen Einsatzkräfte konnten die beiden Jungs ausfindig machen, doch fehlt von der acht Jahre alten Julia seitdem jede Spur.
Derzeit wird der Wald rund um den in Tschechien liegenden Berg Cerchov (Schwarzkopf) von den Rettungskräften intensiv durchsucht. Die Familie war hier während ihres Ausfluges unterwegs gewesen. Und die Umgebung hat es in sich, denn es handelt sich dabei um eine unwegsames Gebiet, dass nur schwer zu durchdringen ist. In der Vergangenheit standen hier an der ehemaligen Grenze Überwachungstürme, bis zur nächsten Ortschaft sind es mehrere Kilometer, die man zurücklegen muss.
Ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Oberpfalz sagte, dass im Moment die Suchmaßnahmen intensiviert werden. Dabei kommen auch Suchhunde und Hubschrauber der Polizei zum Einsatz. Diese verfügen über entsprechende Wärmebildkameras. „Wir sind aktuell mit rund 30 Personenspürhunden aus ganz Bayern im Einsatz, um das Mädchen zu finden“, sagte Florian Beck, Sprecher der zuständigen Polizei.
Die Familie aus Berlin war nach bisherigen Ermittlungen mit den beiden Kindern und einem weiteren Familienangehörigen in dem unwegsamen Gebiet unterwegs, um dort zu wandern. Dabei haben die Kinder auch gespielt und sich unbemerkt von den Eltern entfernt. Die Rettungskräfte wurden dann alarmiert, als die Erwachsenen die Kinder trotz eigener Suche nicht mehr finden konnten. Diese konnten den Sohn und den Neffen schnell finden, doch von der Tochter fehlt bislang jede Spur.
Rund 200 Polizisten und Feuerwehrleute aus der gesamten Umgebung sind inzwischen an der Suche beteiligt, gab die tschechische Nachrichtenagentur CTK bekannt. Der Cerchov ist die höchste Erhebung im Oberpfälzer Wald. Zudem sagte eine Sprecherin der Polizei gegenüber der Agentur, dass man die gesamte Strecke, die die Familie zurückgelegt hatte, inzwischen erfolglos abgelaufen sei. Daher ist nun beschlossen worden, dass das Suchgebiet entsprechend erweitert wird. Problematisch gestaltet sich vor allem das unwegsame Gelände, aber auch das Wetter spielt eine wichtige Rolle. Inzwischen sind die Temperaturen in der Nacht und am Morgen schon nahe des Gefrierpunktes.
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