Studie warnt vor Long-Covid nach Impfung

Forscher der Universität Oxford stellten jetzt fest, auch wer geimpft ist, kann nach einer Durchbruchs-Infektion Long-Covid bekommen. 

Die Wissenschaftler verglichen die Daten von rund 20.000 Covid-Patienten, von denen 10.024 gegen Corona geimpft und eine Kontrollgruppe von 9.479 Menschen ungeimpft waren. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht, allerdings wurde diese Studie noch nicht von unabhängigen Gutachtern bestätigt.

Geringeres Risiko, gleiche Nebenwirkungen

Anhand ihrer Untersuchungen ist für die Forscher unbestritten, dass durch eine Impfung die Folgen einer Corona-Erkrankung signifikant gemildert werden kann. Dennoch, heißt es in der Studie, schützt eine Impfung nicht vor den Folgen einer Long-Covid-Infektion, sollte es bei geimpften Personen zu einer sogenannten Durchbruchs-Infektion kommen. 

Zwar sorge die Impfung für ein signifikant geringeres Risiko von schweren Verläufen, “auf der anderen Seite scheinen die Impfungen z.B. nicht vor Long-Covid-Merkmalen, wie Herzrhythmusstörungen, Gelenkschmerzen, Typ-2-Diabetes, Leberkrankheiten, Schlaf-Störungen und Angstzuständen zu schützen.“ 

Zudem sei das Risiko für Long-Covid sowohl bei Geimpften im Falle einer Durchbruchs-Infektion als auch bei infizierten Ungeimpften gleich hoch.

Die bessere Wahl

In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie über 3,4 Millionen Deutsche nachweislich mit dem Coronavirus infiziert – einige erkrankten schwer, andere litten nur unter einem milden Verlauf. 

Dass sich aber die Zahl der Patienten mit chronischer Erschöpfung und sogar die Suizidgefahr aufgrund von Durchbruchs-Infektionen verdoppeln könnte, wie SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach in Medienberichten vorhersagte, befürchtet der Leiter der Post-Covid-Ambulanz an der Uniklinik Essen, Prof. Christoph Kleinschnitz, allerdings nicht. „Ich rechne nicht mit einer Long-Covid-Welle. Ja, wir sehen Patienten, die nach durchgemachter Infektion weiterhin Symptome aufweisen und es ist auch wichtig, dass diese Patienten eine Anlaufstelle haben und behandelt werden können. Ich glaube aber, dass 95 Prozent der Patienten keine Langzeitfolgen haben werden“, so Kleinschnitz.

Vor diesem Hintergrund sei eine Impfung nach wie vor sinnvoll, so Kleinschnitz. Denn das Risiko,  dass eine geimpfte Person überhaupt Covid-Symptome entwickelt, sei sehr gering. Statistiken untermauern diese Aussage. Laut RKI gab es bisher nur 95 487 Impfdurchbrüche unter den knapp 55 Millionen Geimpften. Das sind lediglich 0,17 Prozent aller Geimpften, die einen Impfdurchbruch hatten und von denen nur 0,02 Prozent auf der Intensivstation landeten.

Auch die Forscher der Universität Oxford kommen zum Ergebnis, dass die Impfung immer noch die bessere Wahl sei. “Das Ergebnis, dass eine Corona-Impfung nicht gegen manche der postakuten Ausgänge einer Covid-Infektion schützt, sollte nicht die Tatsache verschleiern, dass das Vakzin ein wichtiger Schutzfaktor ist.”

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Sara Breitner