Von einer Oberleitung blitzte ein Spannungsüberschlagt auf zwei Jugendliche in NRW. Während einer der beiden Glück hatte und nur leicht verletzt wurde, traf der Stromschlag den Anderen mit voller Stärke. Der Junge erlitt schwerste Verbrennungen und musste in eine Spezialklinik transportiert werden.
Neuss, Nordrhein-Westfalen: Am Sonntagmittag kletterten zwei Jungen im Alter von 14 Jahren auf das Dach eines Wartehäuschens am S-Bahnhof Allerheiligen. Einer der beiden kam bei der Kletteraktion in 3,50 m Höhe der vorbeiführenden Oberleitung zu nahe. Dabei handelte es sich um eine Oberleitung, durch die der Bahn-Strom mit einer Spannung von 15.000 Volt fließt. Der Junge wurde daraufhin von einem sogenannten Spannungsüberschlag („Lichtbogen“) getroffen. Der 14-Jährige erlitt in Folge des Stromschlags schwere Verbrennungen. Auch der zweite Junge wurde verletzt, konnte jedoch aus eigener Kraft wieder von dem Häuschen herunterklettern und Hilfe rufen.
Der Schwerverletzte verblieb auf dem Dach, bis er durch eine aufwendige Rettungsaktion geborgen werden konnte und mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht wurde. Sein leicht verletzter Begleiter wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert.
Wie „rp-online“ berichtet, war der Schwerverletzte zum Zeitpunkt der Rettung ansprechbar gewesen. „Das ist immer ein gutes Zeichen.“, erklärte Feuerwehreinsatzleiter Dirk Diederichs und beschreibt die Bergung als aufwendige Unterfangen. Um die Retter nicht ebenfalls der Gefahr eines Spannungsüberschlags auszusetzen, mussten Notfallmanager der Bahn anrücken, die Spannung auf dem Fahrdraht abschalten und sicherstellen, dass die Oberleitung geerdet würde. Weiter musste die Strecke gesperrt werden und das alles während der Junge schwerverletzt auf dem Dach lag und auf seine Hilfe wartete. Nachdem die Retter der Feuerwehr Neuss den 14-Jährigen geborgen hatten, wurde der Jugendliche mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Sein Zustand war nach Angaben der Feuerwehr stabil.
Gemäß „rp-online“-Berichterstattung beschäftigte der Einsatz 30 Angehörige der Feuerwehr, zwei Bahn-Notfallmanager, Rettungssanitäter sowie Angehörige von Polizei und Bundespolizei. Die Polizei ermittelt, warum die beiden Teenager überhaupt auf das Dach des Wartehäuschens gestiegen waren.
Stromunfälle führen häufig zu Verbrennungen, neurologischen Effekten und Muskelreizungen wie etwa Muskelverkrampfungen oder Muskellähmungen. Letztere wiederum können unter anderem zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen oder Atemlähmung und somit zum Tod des Betroffenen führen. Die Annäherung an Hochspannungsleitungen verursacht immer wieder lebensbedrohliche Unfälle aufgrund von Spannungsüberschlägen, wie im Fall aus Neuss.
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