Sommerurlaub: Easyjet streicht Tausende Flüge

Für den Sommerurlaub sind diese Nachrichten Gift. Bereits vor dem Ferienbeginn streicht die Fluggesellschaft Easyjet Tausende zusätzliche Flüge, da es kein Bord- und Bodenpersonal gibt. Bislang waren in der Hauptreisezeit rund 160.000 Flüge geplant.

Der anhaltende Mangel an Flugpersonal und langanhaltenden Wartezeiten bei der Sicherheitsfreigabe neuer Mitarbeiter zwingt die englische Fluggesellschaft Easyjet zur Anpassung ihrer Flugpläne. Dies betrifft vor allem die Flughäfen London-Gatwick und Amsterdam, da hier zu wenig Personal in der Abfertigung vorhanden ist. Der Chef der Airline, Johan Lundgren, bestätigte die vorbeugenden Maßnahmen, damit die restlichen Abläufe im Sommer gesichert werden können. Durch das rechtzeitige Anpassen der Kapazitäten sollen Flugstreichungen weitestgehend vermieden werden und Kunden die Möglichkeit einer Umbuchung eingeräumt werden.

Weitere Informationen zu den Flugstreichungen sollen in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Allerdings betrifft dies nicht nur London und Amsterdam, sondern Flughäfen in ganz Europa. Allein für Berlin sind bereits jetzt 1000 Abflüge aus dem Flugplan der Airline gestrichen worden.

In den vergangenen zwei Jahren sind in der gesamten Luftfahrtbranche durch die Corona-Pandemie gut 600.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Mittlerweile fehlen diese in der sich erholenden Wirtschaftslage, denn viele ehemalige Arbeitnehmern haben inzwischen anderweitig einen Job gefunden. Allein in Deutschland sind nach Angaben des Flughafenverband ADV etwa 20 Prozent aller Stellen derzeit nicht besetzt. „Nach Einschätzung der Betriebsräte fehlen aktuell in Deutschland über 5500 Beschäftigte, davon allein in Frankfurt und München etwa 3000.“

Auch die Lufthansa hat auf das sich abzeichnende Chaos bei der Abfertigung mit langen Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle und den Gepäckbändern reagiert. So fallen allein im Juli rund 900 Flugverbindungen aus. Frankfurt und München sollen so in Spitzenzeiten entlasten werden, doch kann es passieren, dass die Airline noch stärker reagieren muss. Das Unternehmen bemühe sich aber, den Kunden alternative Verbindungen mit dem Flugzeug oder der Bahn anzubieten.

Doch bleibt die Frage, ob sich mit dem abflauenden Flugaufkommen nach dem Sommer die Probleme lösen lassen. Problematisch ist hier, dass es zu einer Verrentungswelle bei den älteren Mitarbeitern kommen wird und der Nachwuchse einfach ausbleibt, erklärt der Analyst Rico Luman von der ING-Bank. „Selbst wenn es zu einer Rezession kommen sollte, bleibt der Arbeitsmarkt mindestens in diesem Jahr noch angespannt“, ergänzte er.

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  • ist nicht schlimm - wenn die Fluggesellschaft ihre Mitarbeiter wertschätzend behandelt und gut bezahlt hätte, hätte sie dieses Problem jetzt nicht...............haha.
    Und es wird noch einigen anderen Arbeitgebern zukünftig so ergehen, wenn sie nicht endlich umdenken und ihre Angestellten besser behandeln und bezahlen.
    Hoffentlich erlebe ich das noch

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Author
Stephan Heiermann