So gut schützt eine Corona-Erkrankung vor einer Omikron-Ansteckung

Die Zahlen der Neuinfektionen steigen tagtäglich immer weiter an. Rund 200.000 Menschen stecken sich derzeit mit der Omikron-Variante des Coronavirus an. Aber wie geht es Menschen, die eine Erkrankung hinter sich haben, wie gut sind sie gegen eine neue Infektion geschützt?

Dieser Frage sind Forscher aus Katar nachgegangen. Doch hier besteht schon das erste Problem. Gegenüber der ursprünglichen Variante von Sars-CoV-2 hat sich das Virus mittlerweile stark verändert. Denn das Spike-Protein hat sich an die veränderte Situation angepasst. Somit schützen die bislang verabreichten Impfstoffe nur noch eingeschränkt gegen eine Infektion. Das genannte Protein sorgt unter anderem dafür, dass das Virus in der Lage ist, an menschliche Zellen anzudocken und schlussendlich sich in selbigen auszubreiten.

Daher haben die Wissenschaftler in einer Test-negativ genannten Fall-Kontrollstudie untersucht, wie sich der Schutz des Immunsystems nach einer überstandenen Infektion vor einer neuerlichen Ansteckung mit Omikron verhält. Für diese Untersuchung wurden Probanden überprüft, die zum einen ungeimpft waren und sich rund um den Jahreswechsel 2021/2022 mit der Omikron-Variante infiziert hatten. Dabei hatte eine Hälfte sich bereits zuvor schon mit dem Virus infiziert gehabt, die andere Hälfte war bislang nicht betroffen gewesen.

In der Summe kamen die Wissenschaftler zu der Erkenntnis, dass durch eine Infektion ein gewisses Maß an Schutz vor einer neuerlichen Infektion besteht, aber nur zu 55,9 Prozent. Dieser Wert hält sich aber im Vergleich zu den vorangegangenen Varianten in einem überschaubaren Rahmen. Zuvor bereits erkrankte und genesene Probanden wiesen einen bis zu 91,8 prozentigen Schutz gegen eine neuerliche Infektion mit der Delta-Variante auf. Bei der ursprünglichen Alpha-Variante waren es auch 90,3 Prozent.

Zudem gelang es den Forschern nachzuweisen, dass bei einer erneuten Infektion das Risiko einer schweren Erkrankung um bis zu 87,8 Prozent gesenkt werden konnte. Zudem musste keiner der Studienteilnehmer auf einer Intensivstation behandelt werden, auch sind keinerlei Todesfälle nachgewiesen worden. Es lässt sich somit vergleichsweise feststellen, dass das Überstehen einer Corona-Infektion mit der Wirkung einer Impfung vergleichbar sei, so die Forscher. Das verhindert zwar grundsätzlich nicht die Gefahr einer Ansteckung, doch kann es in den meisten Fällen verhindert werden, dass sich der Verlauf als schwerwiegend ausbildet.

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Stephan Heiermann