Sicherheitsbehörden alarmiert: Russen greifen jetzt auch deutsche Bürger an

Deutsche Sicherheitsbehörden warnen, dass Russland selbst vor Angriffen auf deutsche Zivilisten nicht mehr zurückschreckt. Hunderte Opfer sind bereits von gemeinen Sabotageaktionen betroffen.

Die Russen mischen sich in die deutsche Politik ein, und zwar auf perfide Art und Weise: Mit Sabotageakten auf Hunderte Autos sorgten sie im Namen von Klimaaktivisten und Grünen für Ärger. Es geht um verstopfte Auspuffrohre und Habeck-Aufkleber – doch die deutschen Sicherheitsbehörden kamen Putins Leuten schließlich auf die Schliche.

Mehr als 270 Bürger betroffen
Laut einem Spiegel-Bericht wurden mehr als 270 Fahrzeuge in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bayern beschädigt. Unbekannte verstopften die Auspuffrohre mit Bauschaum und versahen die Autos mit Aufklebern mit dem Slogan “Sei grüner!” und einem Foto von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Während der Verdacht zunächst auf Klimaaktivisten fiel, ergaben Ermittlungen inzwischen ein ganz anderes Bild.

Verdächtiger gestand Russland-Auftrag
Bei einer Polizeikontrolle in Schönefeld in Brandenburg fielen in der Nähe eines Tatorts drei Verdächtige aus Süddeutschland auf. Bauschaumdosen, Handys und Laptops wurden von den Ermittlern bei Hausdurchsuchungen sichergestellt. Einer der Beschuldigten soll gestanden haben, von einem Russen zu den Attacken angestiftet worden zu sein. Über den Messengerdienst “Viber” sollen detaillierte Instruktionen für die Sabotageaktionen weitergegeben worden sein – mit einer Prämie von 100 Euro für jedes beschädigte Fahrzeug. Mehrere Tausend Euro sollen bereits geflossen sein.

“Hybrider Krieg gegen Europa”
Die deutsche Politik zeigt sich besorgt. Grünen-Parteichefin Franziska Brantner sagte zum Spiegel: “Der Vorfall zeigt: Russland führt einen hybriden Krieg gegen Europa.” Die Angriffe und Kampagnen gegen Grüne überraschen sie wenig. “Wir stehen für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit – Werte, die autoritäre Staaten und allen voran Russland ablehnen und bekämpfen.” Moskau wolle die Bundestagswahlen manipulieren.

Brantner wünscht sich, dass der Schutz kritischer Infrastruktur im Land ausgebaut wird, etwa in Form eines gemeinsamen Lagezentrums der Nachrichtendienste in Deutschland, in dem sich “Nachrichtendienste vom Verfassungsschutz bis zum Bundesnachrichtendienst” absprechen und austauschen könnten.

Grüne im Fokus der Anschläge
CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter zur Causa: “Neben Desinformation ist Russland auch für breitere Sabotage bekannt, wie wir aus anderen Ländern sehen. Deshalb passt auch die Sabotage Dutzender Autos in den Modus Operandi Russlands.” Die Grünen stünden dabei im Fokus, weil sie “sich sehr konkret auf die Seite der Ukraine und gegen die Abhängigkeiten von Russland” stellten.

SPD-Innenpolitiker Sebastian Hartmann forderte eine bessere Zusammenarbeit von Behörden. “Was als Muster einer rein lokalen Serie von Sachbeschädigung erscheinen kann, kann sich bei einer Zusammenführung der lokalen Erkenntnisse als gezielte wie abgestimmte Operation fremder Mächte herausstellen.”