„Schwerer Verstoß“: 323 tödliche Virus-Proben aus Labor verschwunden

Besorgniserregende Nachrichten des Gesundheitsministers: Aus einem Labor sind 323 Proben mit tödlichen Viren verschwunden! Unter anderem handelt es sich um das Hantavirus, das Lyssavirus und das Hendravirus.

Der Vorfall ereignete sich bereits 2021 im australischen Bundesstaat Queensland, wurde aber erst jetzt öffentlich gemacht. Damals waren in einem Labor gleich 323 Proben mit lebenden Viren abhandengekommen. Zwei Jahre später wurde das Fehlen intern bemerkt, der Verbleib der potenziell tödlichen Viren-Proben konnte aber bislang nicht aufgeklärt werden. Eine Untersuchung dazu sei im Laufen, wie Gesundheitsminister Tim Nicholls erklärte.

Viren allesamt äußert tödlich
Doch wie kann so etwas überhaupt geschehen? Die 323 Proben seien durch einen „schwerwiegenden Verstoß gegen die Biosicherheitsprotokolle“ verloren gegangen, so der Politiker weiter. Das Hantavirus wird von Nagetieren übertragen und ist äußerst tödlich: Zwischen 30 und 50 Prozent der Erkrankten überleben die Infektion nicht. Das Lyssavirus löst Tollwut aus, eine Krankheit, die ebenfalls fast immer tödlich verläuft. Das Hendravirus wurde erstmals 1994 entdeckt, die Sterblichkeitsrate beim Menschen ist mit 50 bis 60 Prozent ebenso äußerst hoch.

Verbleib der Proben unklar
Das Labor konnte nicht zweifelsfrei klären, ob die Viren zerstört oder aus der sicheren Lagerung entfernt wurden. Ein Gefrierschrank, der zur Lagerung diente, sei kaputtgegangen, danach die Proben verschwunden, so heißt es. Was im Anschluss mit dem Virenmaterial geschah, sei der entscheidende Punkt, „der Anlass zur Sorge gibt“, so Gesundheitsminister Nicholls zur lokalen News-Plattform „ABC“.

“Keine Beweise für Diebstahl”
Laut Nicholls gebe es keine Beweise, dass die Viren gestohlen und „in irgendeinem Forschungslabor“ zur Waffe gemacht wurden. Die Herstellung sei „sehr anspruchsvoll“ und sei nicht von „einem Amateur“ durchführbar. John Gerrard, Leiter der Gesundheitsbehörde, versuchte ebenfalls, Schadensbegrenzung zu betreiben: „Es ist schwierig, sich ein Szenario vorzustellen, bei dem die Öffentlichkeit gefährdet sein könnte.“ Und weiter: „Es ist wichtig zu wissen, dass Virus-Proben außerhalb eines Gefrierschranks mit niedriger Temperatur sehr schnell zerfallen und nicht mehr infektiös sind.“

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  • Kann ja mal passieren, dass tödliche Viren aus einem Labor abhandenkommen.

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Martin Beier