Große Aufregung auf der Ostsee. Bei einem ungewöhnlichen Schiffsunglück stößt ein Trimaran, besetzt mit Windkraft-Technikern, auf hoher See mit einem sehr viel größerem Schiff zusammen. An Bord erleiden 15 Personen zum Teil schwere Verletzungen.
Vor der Ostseeinsel Rügen sind bei einer schweren Schiffskollision 15 Menschen verletzt worden. Das Versorgungsschiff “World Bora” war am Morgen gegen 07:30 Uhr mit dem deutlich größeren Frachter “Raba” mehrere Seemeilen östlich der Insel zusammengestoßen. Elf Techniker und vier Besatzungsmitglieder auf dem Crew-Boot wurden dabei verletzt, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte. Der als Personentransporter auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegte, rund 30 m lange Trimaran, befand sich zum Unfallzeitpunkt auf dem Weg zu einem Windpark in der Ostsee. Hier war ein Arbeitseinsatz der Offshore-Techniker geplant.
Die Besatzungsmitglieder des im Hafen von Sassnitz liegenden Seenotrettungskreuzers “Harro Koebke” übernahmen die Erstversorgung der Verletzen. Krankenhäuser auf Rügen behandeln aktuell die zehn schwer und fünf leicht verletzten Opfer des Unfalls. Mindestens eine Person musste nach Angaben einer DGrRS-Sprecherin mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Mit Hilfe einer Drehleiter gelang es der örtlichen Feuerwehr, zwei Schwerverletzte von der Brücke des Versorgers zu bergen.
Einschlag an der Steuerbord-Seite
Bisher konnte die Wasserschutzpolizei noch keine Angaben zum Hergang der Kollision machen, die Ermittlungen dauern weiterhin an. Auch zur Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden. Es ist lediglich bekannt, dass keines der beiden Schiffe Leck schlug. Ein Sprecher der Wasserschutzpolizei sagte, dass beide Schiffe mit eigener Kraft in die Häfen von Sassnitz und Mukran einlaufen konnten. An Bord der 81 m langen “Raba” gab es scheinbar keine Verletzten.
Der langsam fahrende Mehrzweckfrachter “Raba” befand sich auf dem Weg von Kopenhagen nach Stettin und wurde bei dem Unfall auf der Steuerbordseite beschädigt. Wie hoch das Ausmaß der Schäden bei der “World Bora” ist, dazu konnte die Polizei bisher noch keine Angaben machen.
Strom aus spanischen Rotoren
Mehrere Windkraftanlagen liegen vor der Küste von Rügen. Welche genau zum Zeitpunkt des Unfalls von der “World Bora” angesteuert wurde, ist bislang unklar. Der spanische Energieversorger Iberdrola hatte erst im vergangenen Jahr in dem Seegebiet den Windpark “Wikinger” eröffnet, den bislang größten seiner Art in der Ostsee.
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