Sie ist eine der beliebtesten Pralinen in Deutschland und weltweit bekannt. Bald könnte sie jedoch vom Markt verschwinden. Ihr Hersteller fiel der Pandemie zum Opfer. Nach verlustreichen Monaten ist Süßwarenproduzent “Salzburg Schokolade” insolvent. Der Ausgang des Insolvenzverfahrens wird darüber bestimmen, ob die berühmte „Mozartkugel“ weiter produziert werden kann.
Der österreichische Schokoladenhersteller Salzburg Schokolade meldete Anfang Dezember Konkurs an. Obwohl das Traditionsunternehmen lange Jahre sehr gute Umsätze schrieb, war Salzburg Schokolade auch vom Tourismus der Region abhängig. 2016 wendete sich das Blatt. Ein Großauftrag ging verloren und riss Löcher in die Bilanz des Unternehmens. 2020 dann der nächste Schlag: In der Pandemie fiel das Geschäft mit Urlaubern sowie Hochzeits- und Geburtstagsfeiern aus. Die Umsätze rutschten schließlich in den Keller.
Der Ausgang des am Dienstag eröffneten Insolvenzverfahrens wird unter anderem über die Zukunft der berühmten Mozartkugel entscheiden – das bekannteste Produkt von Salzburg Schokolade. Investoren meldeten bereits Interesse an, das Werk und die Rechte an den goldenen Schokokugeln zu übernehmen.
Produziert wird die Mozartkugel weiterhin und das nicht grundlos. Seit Bekanntwerden der Insolvenz ist der Absatz massiv gestiegen. Im Werksverkauf in Gröding soll es zu einem regelrechten Kundenansturm gekommen sein, berichtet die „Krone“.
Doch die Mozartkugel, die eigentlich die „Echte Salzburger Mozartkugel“ von Mirabell heißt und vom US-Konzern Mondelēz vertrieben wird, ist nicht das einzige Produkt, das bei Salzburg Schokolade von Band geht. Der Hersteller produziert auch andere Produkte für andere Großkunden. Darunter “Bobby Schokoriegel”, “Maria Theresia”-Taler und Salzburg Confisérie. Außerdem werden über die Marke Nordpol Bäckereien und Konditoreien mit Pralinenzutaten beliefert. Nordpol vertreibt unter anderem Nougat, Marzipan und andere Edelzutaten.
Salzburg Schokolade produziert seit 1956 in Gröding. Gegründet wurde das Unternehmen sogar schon 1897, damals unter dem Namen Rajsigl-Süßwarenfabrik. Der heutige Eigentümer Philipp Harmer entschuldigte sich bei seinen Angestellten dafür, dass es nun zur Insolvenz kam und machte Hoffnung, dass der Betrieb mit einem neuen Investor irgendwie weitergehen könnte. Bis dahin werden Insolvenz-Entgelt-Fonds ausgegeben. Diese sichern in Österreich die Ansprüche der Arbeitnehmer bei einer Insolvenz des Arbeitgebers.
Salzburg Schokolade hat einen Schuldenberg von 27,29 Millionen Euro angehäuft. Dem gegenüber steht ein Vermögen von 23,35 Millionen Euro. 140 Angestellte und mehr als 600 Gläubiger warten nun mit Spannung ab, wie das Insolvenzverfahren ausgeht.
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Kommentare anzeigen
Sehr schade, dass jetzt deutsche Traditionsunternehmen Konkurs anmelden müssen.
Das wird leider nur der Anfang sein. Die endlos fortdauernden Pandemiebeschränkungen werden nächstes Jahr eine Lawine von Insolvenzen nach sich ziehen....
Wir werden uns noch wundern.
Aber in China laufen die Geschäfte ja seeehr gut. Dort rollt der Rubel!
Von dort findet sich bestimmt für jedes deutsche, sterbende Unternehmen ein Investor...
Aber liegt Salzburg denn nicht im "Östlichen Reich"?