Russland errichtet neuen Staat auf ukrainischen Gebiet

Offenbar ist es das Ziel der Regierung in Moskau, einen neuen Staat in den eroberten Gebieten der Ukraine zu gründen. Dieser könnte dann wohl „Südrussland“ heißen und per Referendum aufgebaut werden.

Es zeichnet sich derzeit immer stärker ab, dass Russland einen Staat in den eroberten Gebieten in der Ukraine errichten will. Der ukrainische Sender „Radio Free Europe/Radio Svoboda“ berichtet über ein Dokument, das Spitzenpolitikern rund um den russischen Präsidenten zugeschrieben wird. Auch wenn nicht klar ersichtlich ist, um welche Gebiete es sich dabei handelt, haben sich die Schwerpunkte der Kämpfe auf die Gebiete rund um Donezk und Luhansk konzentriert. Zudem stehen die Städte Cherson und Mariupol kurz vor dem endgültigen Fall.

Am 16. April wurde offenbar das Dokument mit dem Titel „Das Manifest des südrussischen Volksrats“ erstellt. Darin beziehen sich der oder die Verfasser auf die Maidan-Revolution von 2014, welche die Legitimität der Ukraine als Staat beendet habe. Auch werden erneut die unbelegten Behauptungen aufgeworfen, der ehemalige Präsident Janukowitsch sei aus dem Amt geputscht worden und „Nazis“ hätten die Regierungsgeschäfte übernommen. „In Antwort auf den Terror und die Einführung der Nazi-Ideologie durch den ehemaligen Staat Ukraine, nimmt der südrussische Volksrat die Macht in unsere Hände und errichtet einen neuen Staat Südrussland. Wir bilden diesen neuen Staat auf der Einigkeit der dreigliedrigen russischen Nation – den Ukrainern, den Belarussen und den Russen.“ Diese Worte waren bereits in früheren Bekanntmachungen aufgetaucht und haben zum Ziel, ein neues Russland zu errichten.

Um eine Legitimation eines neuen Staates zu erreichen, werden in Anlehnung an die Annektierung der Krim Volksreferenden abgehalten. Beobachter erwarten, dass eine solche Abstimmung bereits in wenigen Tagen in der Großstadt Cherson abgehalten wird. Allerdings geht man in Kiew davon aus, dass es hier zu großangelegten Fälschungen zur Durchsetzung der russischen Interessen kommt. Auch wenn die Stadt fast vollständig unter Kontrolle der Invasoren steht, so gibt es immer noch großen Widerstand aus der Bevölkerung. Doch hält das Moskau nicht davon ab, auch für die Regionen Donezk und Luhansk Abstimmungen abzuhalten, die nach Informationen der Investigativ-Plattform Meduza Mitte des Monats durchgeführt werden sollen.

Inzwischen gibt es auch erste Hinweise darauf, wer der mögliche Verfasser des Schreibens sein könnte. Aus den Metadaten geht hervor, dass ein hoher Funktionär aus dem Kreis des Präsidenten an der Erstellung des Pamphletes beteiligt gewesen sei. Neben Roman Romanow hatte auch der Oligarch Konstantin Malofejew seine Hände im Spiel. Dieser unterstützt mit seinem Geld massiv die russischen Aktivitäten im Donbass und ist deswegen mit Sanktionen durch die EU und die USA belegt worden.

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  • Das wäre eine ungerechte, aber logische Antwort. Eine neue Deutsch/Russische Grenze an der Weichsel wäre besser.

    • viele der jetzt existierenden Grenzen in Europa und auch weltweit sind leider durch Kriege entstanden. Die Menschen in Europa haben diese Zeit - so glaubte ich wenigstens - überwunden. Bis dieser unsägliche Angriffskrieg von Putin vom Zaun gebrochen wurde. .....und jetzt setzen Sie gedanklich noch eins drauf und würden wohl auch einen Flächenbrand in Kauf nehmen. Sie müssen wissen, daß Sie zum Glück eine erschreckende Minderheit in Deutschland repräsentieren. Jedes Wort, das man Ihnen entgegensetzt ist überflüßig. Vielleicht macht es Ihnen ja auch Spaß derart zu provozieren - Sie würden mit Ihren Ansichten besser als Bösewicht in einen James Bond Film passen. Wie in der Realität, als auch im Film weiß eigentlich jeder vernünftig Denkende, wer hier der Bösewicht ist.

    • Idi na chuj, zurück nach Russland, woher du gekommen bist und wo du auch hin gehörst!

      • Wladimir Iljitsch Lenin - ein Nichtrusse, hat die ganze Zarenfamilie umbringen lassen - es war nicht seine, hat Kofferweise Geld nach Russland gebracht und Revolution finanziert. Dumme Russen haben mitgemacht. Millionen Menschen mussten sterben, weil der Zar nicht willig war Faule zu finanzieren.

  • Die übliche Wahlmethode in Russland. Erst mal alle die dagegen sind vernichten oder zur Flucht zwingen, es bleiben nur noch jene die dafür sind. Könnte auch mal in Deutschland funktionieren, es gibt genug Reichsbürger, Nazis, Linke, Querdenker etc. die dann zur Wahl zugelassen werden, der Rest wäre eh schon tot oder geflohen.

    • wenn jetzt schon von den russischen Politgangstern sich damit befassen, einen anderen Staat einzuverleiben, dann sollte man zuerst den Putin wegsperren und andere Gangster nach und nach ebenfalls einsperren. Tausernde tote Menschen sind das Ergebnis der nazirussischen Clice.

  • Wie ist es möglich, daß ein Staat der sich Demokratie nennt, Volksabstimmungen verhindert, nicht zuläßt, die Imitatoren verfolgt und einsperrt, oder das Ergebnis ignoriert. Denkt doch mal darüber nach. Das betrifft nicht nur das Referendum auf der Krim, sondern auch solche in "westlichen Ländern" wie z.B. Spanien. Und wie ist das in Deutschland? Da sind Volksabstimmungen auf Bundesebene im Grundgesetz nicht vorgesehen und deshalb nicht möglich, ausgenommen, sie sind mit einer Bundestagswahl gekoppelt wie 1991 in Bezug auf die NATO-Zugehörigkeit Gesamtdeutschlands. Wer war sich damals dessen bewußt? Wie kam 1953 das Saarland zurück an Deutschland? Weiß das noch jemand? Und wie kam der Westteil von Swinemünde 1947 an Polen? Wo wurden damals die Menschen gefragt in welchem Staat sie leben wollen? Aber alle nennen sich Demokratie, also Volksherrschaft und betonen, der oberste Souverän sei das Volk.

  • Die hier zum Teil völlig verstrahlten Äußerungen zeigen mir, dass die verheerenden menschlichen Auswirkungen des 2. Weltkriegs leider langsam aus der DNA verschwinden. Wer die Leiden eines Krieges in seiner eigenen Familie zu spüren bekommt, für den sind Diskussionen über Grenzen und nationale Rhetorik ein grauen.
    Und genau solche Äußerungen zeigen mir, dass unsere Zukunft hier nichts gutes verheißt.

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Alexander Grünstedt