Aldi rationiert die Warenausgabe. Bei Lidl sind die Vorräte teilweise schon erschöpft. „Wir bekommen keine Lieferungen mehr“, wird eine bayerische Aldi-Mitarbeiterin zitiert. Speiseöl gibt es deshalb nur noch in rationierten Mengen.
Langsam aber sicher machen sich die ersten Rohstoff-Verknappungen in den Supermarktregalen bemerkbar. Aldi reagiert nun und rationiert Speiseöl. Ist das erst der Anfang?
Aldi Süd begrenzte vor kurzem den Verkauf von Speiseöl der Eigenmarke Bellasan auf vier Flaschen pro Kunde. Inzwischen habe sich die Lage weiter verschärft, sodass nur noch zwei Liter Öl pro Haushalt verkauft würden, berichtet das „Focus“-Magazin. Das Öl wird offenbar nicht mehr nachgeliefert. Bei Lidl seien die Kapazitäten teilweise schon ausverkauft. Auch Rewe und Netto berichten laut „Lebensmittel Zeitung“ (LZ) über Engpässe.
Die Gründe für derartige Engpässe sind vielfältig. Ganz direkt tauchen immer wieder Meldungen über Dieselfahrer auf, die wegen der gestiegenen Preise auf Speiseöl zurückgreifen. Aber tatsächlich bestehen Lieferprobleme.
In Europa sind im vergangen Jahr zwei große Hersteller aus dem Geschäft ausgestiegen. Schlechte Ernten machen den Produzenten zu schaffen.
Daneben besteht eine weltweite Logistikkrise, die vor Lebensmitteln allgemein und deren Verpackungen nicht Halt macht. Anschub leistete dafür die Coronapandemie. Nun wird die Krise insbesondere in Europa durch den Ukraine-Konflikt verschärft. So warnt der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (ELVIS), dass Lieferketten nicht mehr zu halten sind. Der Grund: Tausende Fahrer aus der Ukraine und Russland sind nicht mehr verfügbar.
Die Ukraine gehört außerdem zu den wichtigsten Exporteuren von Weizen, Sonnenblumenöl und Mais. Weil die Häfen im Schwarzen Meer geschlossen sind, können diese Waren das Land nicht verlassen. Für das weiterführende Jahr sind geringere Ernten aufgrund des Krieges so gut wie sicher. Schon heute ist der Weizenpreis explodiert. Russland ist der wichtigste Exporteur, die Ukraine liegt auf Platz 3. Für Mais steht die Ukraine auf Platz 4.
Daneben wird die Lebensmittelbranche von anderen Rohstoffpreisen beeinflusst. Es geht dabei nicht nur um Energie, sondern auch um Metalle oder Plastik, die für Verpackung und Transport benötigt werden. „Grund für die Engpässe sind nicht nur Lieferkettenprobleme, sondern auch die Rohstoffkrise. Die Preise für Aluminium, das für Dosen benötigt wird, ebenso wie Edelstahl, Papier oder Plastik gehen seit geraumer Zeit durch die Decke“, berichtete der Sender „n-tv“ bereits im November. Verbessert hat sich die Situation seither nicht.
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