Die Inflation frisst bei der Mehrheit der Deutschen immer mehr vom Gehalt auf. Dem will die IG Metall für ihre Mitglieder entgegenwirken und mach sich für den gesamten Sektor der Metall-und Elektrobranche für ein deutliche Lohnsteigerung stark. So soll ein Ausgleich zur Geldentwertung geschaffen und eine Rezession verhindert werden.
Die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie sollen nach dem Willen der IG Metall eine Gehaltserhöhung von 7 bis 8 Prozent erhalten, um so die hohe Inflation ausgeglichen zu können. Es solle so die Kaufkraft der Beschäftigten für den privaten Konsum erhalten bleiben und eine sich abzeichnende Rezession verhindert werden, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Jörg Hofmann in Frankfurt.
Noch ist die Empfehlung nicht endgültig und werde am 30. Juni in der Tarifkommission diskutiert. Doch steige man nach Ansicht von Hofmann mit der Bandbreite von 7 bis 8 Prozent in die Verhandlungen ein. Der finale Beschluss erfolgt am 11. Juli auf Vorstandsebene. Es wird dabei eine Laufzeit von 12 Monaten ins Auge gefasst.
Begründet wird diese Forderung mit der konjunkturellen Lage in der gesamten Branche. Diese hatte im vergangenen Jahr eine überdurchschnittliche Entwicklung bei Umsatz- und Produktivität zu verzeichnen. Doch gibt es auch hier Unterschiede in den jeweiligen Sparten. Während etwa der Maschinenbau stark zulegte, verzeichnete der Automobilbau einen Rückgang um etwa sechs Prozent. Ende September laufen die Verträge für die Beschäftigten in den wichtigsten Industrien aus. Die Verhandlungen sollten daher nach Ansicht von Hofmann bis in den November hinein abgeschlossen sein, um Warnstreiks nach dem Ende der Friedenspflicht am 29. Oktober zu vermeiden.
Neben adäquaten Lohnerhöhungen sollte auch die Politik mehr zur Entlastung der Bürger beitragen. So fordert der Erste Vorsitzende der IG-Metall ein weiteres Entlastungspaket für 2023. Auch sollte es zu einer Deckelung der Gas- und Strompreise durch den Gesetzgeber kommen.
Im Mai war die Teuerungsrate in Deutschland auf einen historisch hohen Wert von 7,9 Prozent gestiegen. Dazu trugen insbesondere Energie und Lebensmittel bei. Für das gesamte Jahr 2022 wird die Inflationsrate nach Einschätzung der Bundesbank bei 7,1 Prozent liegen.
Die Verunsicherung ob der hohen Preise ist auch in der Metall- und Elektroindustrie groß, hat eine Umfrage des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall ergeben. Dazu tragen insbesondere die hohen Einkaufspreise für Energie und Material sowie der Ukraine-Krieg bei. So sieht sich inzwischen jedes fünfte Unternehmen unter den 1.400 Teilnehmern in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht.
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Wo bleiben die Rentner. Ach so, keine Lobby.
Ehmcke, genau so ist es Rentner werden doch in diesem Staat als Ballast gesehen!!!!