Seit dem April haben sich die Stellenausschreibungen auf russischen Jobportalen erheblich verändert. So werden nun vor allem „Vertragssoldaten“ gesucht, die auf direktem Wege in den Krieg gegen die Ukraine geschickt werden sollen.
Offenbar sucht Russland derzeit vermehrt nach Soldaten und anderem Militärpersonal und nutzt dafür nun auch zivile Jobportale im Land. Dies hat die „BBC“ in einem Bericht aufgezeigt. Und die Zahl der offenen Stellen geht in die Tausende, das Ziel ist die Verstärkung der Einheiten in der Ukraine. Besonders „Vertragssoldaten“ werden gesucht, die in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden sollen, etwa als Panzerfahrer, Schützen am MG aber auch Kanoniere und Späher. Offenbar gehen dem russischen Machthaber Putin nach und nach die regulären Soldaten aus.
Die Zahl der Anzeigen hat sich seit Ende Februar drastisch erhöht. Allein auf der Plattform „Superjob“ fand die BBC rund 500 Ausschreibungen, die alle samt von russischen Verteidigungsministerium stammen. Gemeinsam haben alle den 13. April als Startdatum.
Mit gefälschten Informationen bewarben sich die Mitarbeiter auf verschiedenste Annoncen und wurden umgehend zu einem persönlichen Treffen eingeladen. Nebenbei wurde den Journalisten auch ein schneller Einsatz innerhalb von wenigen Tagen zugesagt. In einem der „Jobs“ heißt es wörtlich: „Innerhalb von höchstens 10 bis 15 Tagen sind Sie als Vertragssoldat vollständig formalisiert. Ein Kurzzeitvertrag dauert 3 Monate – 6 Monate – pro Jahr. Und Sie gehen direkt dorthin“.
Und das Prinzip der Stellenausschreibungen ist nach Erkenntnis der „BBC“ immer gleich. Eine „Auswahlstelle für den Militärdienst im Rahmen eines Vertrags“ lanciert in verschiedenen Städten oder Regionen die Jobanzeigen. Ruft man die Anzeige auf, so werden entsprechende Mitarbeiter angezeigt, welche die Auswahl vornehmen sollen. Auch Angaben zum Gehalt sind ersichtlich. Je nach Rang und Position werden etwa 330 bis 2350 Euro pro Monat in Aussicht gestellt.
Diese Vorgehensweise ist eher ungewöhnlich für das russische Militär. Normalerweise erhalten Rekruten am Beginn der Tätigkeit einen Vertrag mit einer Laufzeit von zwei bis fünf Jahre. Nur in absoluten Ausnahmen sieht das Militärrecht Abweichungen von diesem Prozedere vor. Offenbar hat die Armeeführung einen Notfall erkannt, um so die Verluste, die vom Verteidigungsministerium nicht bestätigt werden, auszugleichen. Ukrainische Stellen gehen aber davon aus, dass es rund 20.000 tote Soldaten gebe, viele weitere sind zudem verwundet worden.
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Hahaha! „Stell dir vor, es wäre Krieg, und keiner geht hin!………“
Sorry, dass ich lachen muss…….
Das waere schoen dann muessten die Machthaber selbst wie im wilden Westen duellieren und der staerkere ,geschicktere gewinnt ....alle bekaemen die selbe Waffe ...
Wenn man nur eine einzige Information aus einer einzigen Informationsquelle - die russische Propaganda - hat, kann das sogar recht gut funktionieren. Alleine die avisierte Dauer von gerade mal 3 Monaten bis zu einem Jahr suggeriert, dass der "Job" eher ein gut bezahlter Spaziergang als eine potentiell tödliche Gefahr ist.