Moskau ist dabei, eine neue Rohstoffabhängigkeit und einen neuen Preiskrieg zu entfachen. Diese werden den Westen schwer treffen: Putin hat gute Chancen bei der Ausschreibung der Rechte für den Abbau von Lithium in Bolivien. Das russische Unternehmen Uranium One ist einer der Hauptinteressenten für die bolivianischen Ressourcen. Russland besitzt bereits rund 10 % der weltweiten Lithiumreserven, ein rares Material, das für die Batterieproduktion unerlässlich ist.
Die bolivianische Regierung verhandelt derzeit mit verschiedenen ausländischen Unternehmen aus den Vereinigten Staaten, China und Russland über die Abwicklung des Lithiumabbaus. Bolivien beherbergt die größten Lithiumreserven der Welt, die jedoch bis vor kurzem nur sehr begrenzt zugänglich waren und nie in kommerziellem Maßstab abgebaut worden sind.
Nach Angaben des U.S. Geological Survey könnten in Bolivien bis zu 21 Millionen Tonnen der 89 Millionen Tonnen, die die weltweit bekannten Lithiumressourcen ausmachen, vorhanden sein. Das russische Unternehmen Uranium One bewirbt sich um das Recht, rund 9 Millionen Tonnen des Materials abzubauen.
Auch Russland verfügt bereits über rund 4 Millionen Tonnen Lithium auf seinem Territorium in Form von 15 erkundeten Lagerstätten. Messungen haben ergeben, dass es auch in der Nähe der arktischen Regionen weitere Lithiumvorkommen geben könnte. Sollte Russland den Zuschlag für die bolivianischen Lithiumvorkommen erhalten, würde es zu einem der größten Lithiumproduzenten der Welt aufsteigen und damit die Preise erheblich beeinflussen können.
Lithium in Form von Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion-Batterien) wird in zahlreichen Produkten wie Elektrogeräten, Spielzeug, kabellosen Kopfhörern, handgeführten Elektrowerkzeugen, kleinen und großen Haushaltsgeräten und elektrischen Energiespeichern verwendet. Auch Elektroautos wie Teslas verwenden Lithium-Ionen-Batterien. Derzeit übersteigt die westliche Nachfrage nach Lithium bereits das verfügbare Angebot.
Zu den anderen Unternehmen, die sich um die Rechte zur Gewinnung des seltenen Materials bewerben, gehören der riesige chinesische Batteriehersteller CATL und ein US-amerikanisches Startup namens Lilac Solutions, das vom deutschen Automobilhersteller BMW und Bill Gates’ Breakthrough Energy Ventures unterstützt wird. Die beiden anderen Unternehmen, Fusion Enertech, TBEA und CITIC Guoan Group, sind beide in China ansässig.
Foto: Wladimir Putin, über dts Nachrichtenagentur
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Noch ist es unerläßlich, aber andere Materialen sind bereits in erfolgversprechenden Versuchen. Sie sind billiger und umweltfreundlicher und noch brauchen wir das russische Lithium nicht. Werden wir es jemals brauchen?
Ich erkenne in dem Artikel nur Neid und Ohnmacht.