Millionen Facebook-Nutzer müssen sich auf drastische Änderungen einstellen. Mark Zuckerberg will das Netzwerk umbenennen. Schon in wenigen Tagen will er einen neuen Namen für sein Lebenswerk verkünden und damit einen neuen Fokus setzen. Die Marke „Facebook“ könnte dann nach 17 Jahren abgelöst werden.
Facebook wird nicht mehr Facebook sein. Darüber berichtet der gut informierte Technologie-Blog „The Verge“. Demnach möchte Facebook-Boss Mark Zuckerberg noch diese Woche offiziell verkünden, dass das Netzwerk einen neuen Namen bekommt. Bei der jährlichen Firmenkonferenz am 28. Oktober soll der Schritt bekannt gegeben werden.
Der neue Name soll den Fokus des Konzerns auf die virtuelle Welt „Metaverse“ legen. Damit möchte Zuckerberg der Zeit wieder einen Schritt voraus sein. Bislang ist das Metaverse „nur“ ein Konzept. Verfechter der Idee behaupten jedoch, dass Metaverse das klassische Internet ablösen wird. “Erinnern Sie sich noch, vom ‘Internet’ gehört zu haben? Machen Sie sich bereit für das ‘Metaverse’.”, behauptet unter anderem Videospiel-Primus Tim Sweeney. Ihm gehört das erfolgreiche Software-Unternehmen Epic Games.
Im Metaverse, so die Idee, soll eine neue, virtuelle Welt entstehen, die extrem vernetzt ist und reale Grenzen überschreitet. Vorstellbar ist, dass man eine digitale Identität gründet, die sich innerhalb der virtuellen Welt weiterentwickelt. Beispielsweise könnte man dann für diesen „Avatar“ virtuelle Produkte kaufen und als solcher vielleicht sogar Geld verdienen. In noch ferner Zukunft ist auch denkbar, mittels Virtual-Reality-Brille und Headset oder auf einem „Holodeck“ wie in Enterprise mit anderen Netzwerknutzern in eine virtuelle Welt zu „treten“. Vorstellungen von Metaverse bieten Filme wie “Snow Crash” oder “Ready Player One” und im weitesten Sinne auch „Matrix“.
Kritiker unterstellen Mark Zuckerberg, dass er den Namenswechsel nutzen wolle, um von den Facebook-Skandalen der jüngsten Vergangenheit abzulenken. Denn bislang mangele es an einem konkreten Konzept, welches die Metaverse-Idee beleben könnte.
Seit 2018 macht Facebook regelmäßig negative Schlagzeilen. Datenskandale, unlautere Einmischung in die Politik, wissentliche Inkaufnahme, dass Kinder negativ beeinflusst werden sowie die indirekte Unterstützung von Rassismus, Terrorismus, politischen Revolten und Verschwörungstheorien – die Kritikliste an Facebook ist lang. Hinzu kamen technische Probleme und Netzwerkausfälle, die selbst bei professionellen Facebook-Nutzern für Unmut sorgten und insgesamt Schäden in Milliardenhöhe verursachten.
Andere unterstellen Facebook mit seiner Metaverse-Idee den nächsten Schritt, um Zuckerbergs Machtposition und Datensammlung zu erweitern. Man muss feststellen, dass viele Regierungen heute schon hinterherhinken, wenn es darum geht, Gesetze an die Spielregeln des Internets anzupassen. Vermutlich wird das mit einem Metaverse nicht einfacher.
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