Paukenschlag: Lidl-Angebot wird gravierend verändert

Erneut steht den Kunden eine massive Änderung in den Supermärkten bevor. Schon im Januar werden bei Lidl einige Produkte nur noch komplett aus Deutschland stammen. Der Discounter will diese Strategie kompromisslos verfolgen. Wie sich das auf die Preise auswirkt, darf man gespannt abwarten.

Schweinefleisch bei Lidl soll schon bald komplett aus deutscher Produktion stammen. Lidl-Chef Matthias Oppitz kündigte Mitte der Woche an, dass Lidl als erster deutscher Discounter sein Fleischsortiment auf „5xD“ umstellen werde. Das Schweinefleisch im Lidl-Sortiment inklusive Verarbeitungsware soll demnach komplett aus Deutschland stammen. 5xD steht für Geburt in Deutschland, Aufzucht in Deutschland, Mast in Deutschland, Schlachtung in Deutschland sowie Zerlegung und Verarbeitung in Deutschland. Die ganze Fertigungskette muss demnach in der Bundesrepublik und nach deutschen Gesetzen erfolgen.

Die Umstellung soll bereits im ersten Quartal 2022 anfangen und damit ist Lidl früher dran als etwas Aldi und Rewe, welche mittel- bis langfristig ähnlich Ziele umsetzen wollen.

Am Dienstagabend kündigte Oppitz an, dass schon bald die verarbeiteten Wurstwaren der Marke „Metzgerfrisch“ auf 5xD umgestellt würden. Lidl habe hier ehrgeizigere Ziele als die Mitbewerber, betonte der Unternehmenschef. Dann die meisten würden ihre Umstellung auf das Frischfleischsortiment beschränken, während Lidl das gesamte Sortiment an diese Qualitätsansprüche anpassen wolle. Nur internationale Spezialitäten würden von der 5xD-Regel ausgenommen, so Oppitz.

Nach eigenen Aussagen will allerdings auch Aldi die gesamte Wertschöpfungskette seines Fleischangebots nach Deutschland verlagern. Der Nord- und Süd-Discounter lässt sich jedoch ein halbes Jahr länger Zeit mit der Umsetzung. Bei Aldi soll die Umstellung bis 2023 abgeschlossen sein. Aldi setzt bislang bereits auf 4xD. Das heißt, ab der Aufzucht wird das Fleisch jetzt schon überwiegend aus Deutschland gewonnen. Bislang stammen die Ferkel jedoch aus dem Ausland. Das soll sich nun auch ändern. “Mit unserer Zusage zu ‘5D’ schließen wir eine Lücke und bekennen uns einmal mehr zur deutschen Landwirtschaft”, sagt Tobias Heinbockel, Managing Director Category Management, bei Aldi Nord der “Lebensmittel Zeitung”.

Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber begrüßt 5xD und begründete, dass man nur durch diese Vorgehensweise besseres Tierwohl gewährleisten könne. Denn darauf, wie Fleisch aus dem fernen Ausland produziert würde, habe man kaum Einfluss. Daher sei es, auch im Sinne des Tier- und Umweltschutzes sinnvoll die regionalen Landwirte zu unterstützen. “Wir müssen unsere heimische Qualitätsware schützen und die Standards selbst definieren und kontrollieren”, erklärte Kaniber und bewarb das bayerische Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramm.

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  • Wir werden immer mehr begrenzt.
    Demnächst wird noch beschlossen, zu welcher Uhrzeit ich einkaufen darf.
    Ist nur die Frage, wieso es noch kein Alkoholverbot gibt, wo doch bekannt ist, dass durch Alkohol viele (Auto) Unfälle passieren und auch dadurch die Krankenhäuser entlastet werden könnten ! Und wie sieht es mit skifahren etc. aus?

    • Auf dem Papier liest sich das gut, vor allem für die deutsche Landwirtschaft.
      ABER dies führt immer noch nicht zu artgerechter Haltung. Dies bedeutet im Umkehrachluss doch nur, dass die langen Transportwege zum Schlachthof ins Billiglohnausland entfallen.
      Hier dürfte sich Tönnies und Co die Hände reiben, können sie ihre Schlachthöfe doch mit noch mehr Arbeitssklaven aus dem Ausland bestücken die unter menschenunwürdigen Verhältnissen arbeiten und leben müssen.

    • Ich glaube Anne hat einen anderen Bericht gelesen als ich. Was hat das mit immer mehr berenzt zu tun, wenn sich zwei Discounter dazu entscheiden, das sie bei bestimmten Artikel zukünftig auf (von der Geburt bis zur Schlachtung und dem Vertieb) rein deutsche Produkte zurückgreifen. Wir haben keine Diktatur, die uns vorschreibt, dass wir nur bei Lidl und Aldi einkaufen dürfen, oder?!? Endlich geht es wieder in die richtige Richtung, d.h. die Unterstützung unserer Landwirte. Ich bin übrigens kein Landwirt und verdiene daran auch keinen Cent mehr oder weniger. Aber ich weiss dann woher mein Fleisch kommt (was auch jetzt schon der Fall ist, da ich oft regionale Produkte bevorzuge). Und zum Realist kann ich nur sagen: Was über Jahrzehnte in die falsche Richtung gewachsen ist (nicht auch zuletzt durch den Preisdruck dem deutsche Betriebe gegenüber Waren aus Billiglohnländern ausgesetzt waren oder auch noch sind... siehe z.B. all die China Händler bei Amazon) lässt sich nicht von jetzt auf gleich umstellen. Da mus sich auch das "Mindset" bei den Verbrauchern ändern (Anm.: Das sind wir alle - auch Anne und der Realist). Der Schritt von Aldi und Lidl ist aber für mich ein viel versprechender Anfang und aus Tönnies und Co haben hoffentlich alle (unsere Politiker, die Behörden und nicht zuletzt auch die Schlachthof Betreiber) gelernt... In diesem Sinne eine schöne Vorweihnachtszeit euch allen und seht nicht immer alles so schwarz ;-)

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Stephan Heiermann