Omikron-Subvariante alarmiert Forscher

In der Wissenschaft breitet sich die Sorge um einen Untertyp der Omikron-Variante aus. Unklar ist zwar noch, wo der Subtyp BA.2 erstmals nachgewiesen wurde, doch soll er bereits in Dänemark die dominierende Variante sein. Auch Großbritannien ist betroffen.

Künftig beobachtet Großbritannien die Untervariante BA.2 von Omikron noch genauer, da sie als noch leichter übertragbar gilt. Mittlerweils ist der Subtyp als „Variante unter Beobachtung“ eingestuft worden, denn er schein noch gefährlicher als die an sich schon aggressive Omikron-Urvariante zu sein. Inzwischen sind schon 426 Fälle auf der Insel nachgewiesen worden, so die britische Gesundheitsbehörde. Analysen haben ergeben, dass sie noch leichter übertragbar sein könnte, als es Omikron in seiner Urform bereits ist. Doch müsse dies noch weiter untersucht werden.

Auch ist noch nicht ganz sicher, wo diese Variante erstmals aufgetaucht ist. „France24“ vermeldete, dass sie Ende des letzten Jahres erstmals in Südafrika, Indien und auch Dänemark nachgewiesen wurde. Es gibt aber auch Meldungen aus Schweden und Singapur. Am stärksten scheint es sich bislang in Dänemark zu verbreiten, hier sprechen die Behörden von mehr als 6.400 Fällen.

Am vergangenen Donnerstag hatte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran noch gesagt, dass dieser Subtyp noch nicht ausreichend untersucht sei. Daher komme es noch nicht zu einer Änderung der Infektionslage. Zudem sei es normal, dass sich Variante ausbilden, so Véran. Sogenannte „kleine Brüder“ gab es zuvor auch schon bei der Delta-Variante. Diese unterscheiden sich in der Regel durch ein bis zwei Mutationen.

Eine Unterscheidung zwischen Omikron und der Sub-Variante BA.2 gibt es von Seiten der WHO bislang zwar noch nicht, doch lassen die Daten, die aus Dänemark kommen, aufhorchen. Hier steigen die täglichen Infektionen wieder stark an und BA.2 ist hier offenbar schon die vorherrschende Variante. Bereits am Freitag erklärte auch die französische Gesundheitsbehörde: „Wir haben eine internationale Lage, in der die Omikron-Variante stark zirkuliert, es ist normal, dass wir im Laufe der Zeit Subvarianten feststellen.” Wichtig sei es daher weiter zu beobachten, ob es unterschiedliche Merkmale in Bezug auf die Ansteckungsfähigkeit wie auch die Schwere der möglichen Verläufe aufweise.

Aus Großbritannien stammen erste Ergebnisse, die darauf hinweisen, dass die neue Variante nicht tödlicher als der Ursprung ist. Doch stecke die Forschung noch am Anfang der Untersuchungen. „Sehr frühe Beobachtungen in Indien und Dänemark suggerieren, dass es keinen dramatischen Unterschied im Schweregrad im Vergleich zu BA.1 gibt”, sagte der Virologe Tom Peacock vom Imperial College London.

Bislang handele es sich zwar lediglich um wissenschaftliche Vermutungen, doch ist davon auszugehen, dass sich dies in den nächsten Wochen auf Grund der dann vorhandenen Daten erhärten wird.

Viele Länder nähern sich derzeit dem Höhepunkt der Omikron-Welle an, betonte der Londoner Virologe. Einige hätten diese Punkt sogar schon überschritten. Er sagte daher: „Ich wäre sehr überrascht, wenn BA.2 jetzt eine zweite Welle verursachen würde. Selbst mit einer etwas höheren Übertragbarkeit ist das absolut kein Delta zu Omikron-Wechsel, sondern eher ein langsamerer und sanfter.”