In Deutschland ist die Situation in Sachen Corona-Impfung noch nicht optimal, denn knapp jeder siebte Erwachsene hat sich bislang nicht gegen das Virus impfen lassen. Oft vertrauen sie den vier verfügbaren Impfstoffen nicht. Dass soll sich aber mit der Lieferung der ersten Dosen des Impfstoffes von Novavax aus den USA ändern.
Am Freitag hat eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums angekündigt, dass bereits heute die erste Lieferung eintreffen soll. Es würden nach Angaben des Gesundheitsministers Karl Lauterbach 1,4 Millionen Dosen erwartet. Gleichzeitig steigt damit die Hoffnung, das die bislang nicht geschützten Menschen sich durch diese Alternative zu den mRNA-Impfstoffen sicherer fühlen und sich impfen lassen. Aber sich ist dies nicht.
Bislang herrschen in Deutschland die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna vor. Diese basieren auf mRNA-Technologie, die es so vor der Corona-Krise noch nicht in Medikamenten gab. Der Körper wird dabei dazu animiert, einen kleinen Teil des Virus, das sogenannte Spike-Protein, selbst herzustellen und somit die Immunreaktion auszulösen. Das geschieht bei den Mitteln von Johnson & Johnson sowie AstraZeneca ebenso.
Ein klassisches Verfahren wird hingegen bei dem Novavax-Impfstoff verwendet. Dabei enthält das Mittel virusähnliche Partikel, in denen das Spike-Protein enthalten ist. Hinzu kommt dann noch ein Wirkverstärker. Da keine lebenden Bestandteile des Virus enthalten sind, spricht man hier von einem Totimpfstoff.
Grundsätzlich ist dies aber nicht klar abgegrenzt von den anderen Impfstoffen, denn auch diese sind „funktionell“ Totimpfstoffe, da sie keine lebenden Viren enthalten. Es werden über die mRNA Erbinformationen des Virus an die menschliche Zelle geleitet, die so in der Lage sind, ein Protein des Erregers zu entwickeln, gegen den dann die Abwehrreaktion des Körpers entwickelt wird.
Die Bundesländer selbst entscheiden nun, wann der Novavax-Impfstoff verabreicht werden soll. Derzeit ist die erste Märzwoche in vielen Regionen avisiert. Bereits am 28. Februar kann es scheinbar in der Bundeshauptstadt schon losgehen. Und das Interesse daran schein auch recht groß zu sein, denn bei einer Umfrage unter 4000 ungeimpften Mitarbeitern in Krankenhäusern bekundeten etwa 1800 ihre Bereitschaft, sich mit dem Mittel impfen zu lassen. Allerdings gibt es auch hier Rückschläge. Aus dem Sozialministerium in Mecklenburg-Vorpommern heißt es, dass die Registrierungen für diesen Impfstoff, die seit dem 9. Februar vereinbart werden können, bislang weit hinter den Erwartungen zurückbleiben.
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