Nach langem Hin und Her startet nun endlich ein bundesweites Katastrophenwarnsystem. Dieses warnt dann die Bevölkerung mit einer amtlichen Nachricht vor Katastrophen. Somit sollen neuerliche Probleme wie bei der Hochwasserkatastrophe, die vor rund vier Monaten vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen viele Todesopfer gefordert hatte, verhindert werden.
Das als „Cell Broadcast“ bezeichnete System hat am heutigen Freitag vor allem mit den Stimmen der westlichen Bundesländer den Bundesrat passiert. Mittels der Technik sollen dann die Behörden in der Lage sein, Warnungen in bestimmte gefährdete Gebiete zu versenden. Alle Besitzer eines Mobilfunktelefons erhalten dann automatisch eine Mitteilung, die vor der Bedrohung warnt. Viele andere europäische Länder nutzen diese Möglichkeit der Bevölkerungswarnung bereits.
Wie funktioniert Cell Broadcast?
Alle Handys, die in einem bestimmten Gebiet in eine Mobilfunkzelle eingeloggt sind, erhalten auf Veranlassung einer behördlichen Einrichtung eine Textnachricht, die für alle den selben Inhalt hat. Wichtig ist, dass es nicht einzelne, sondern alle Endgerät in einer Funkzelle erreicht.
Schmerzlich vermisst wurden diese Warnungen bei der Hochwasserkatastrophe im Juli, denn zu diesem Zeitpunkt war der Einsatz dieser Technik in Deutschland nicht erlaubt und somit deaktiviert.
Nun aber ist das dafür zuständige Telekommunikationsgesetz angepasst worden, die die Mobilfunkbetreiber zur Bereitstellung und Verwendung dieses Systems verpflichtet. Wie es genau ausgestaltet werden solle und wie es an das modulare Warnsystem des Bundes angeschlossen werden kann, ist aber noch Gegenstand von Definitionen durch die Bundesnetzagentur. Schätzungen gehen davon aus, dass es Ende 2022 einsatzbereit sein könnte.
Bei der Flutkatastrophe im Juli waren 183 Menschen, vor allem in Rheinland-Pfalz, durch den Starkregen und die damit einhergehenden Überflutungen gestorben. Ursache dafür war unter anderem die Tatsache, dass es keine ausreichende oder aber verspätete Warnung vor der sich anbahnenden Katastrophe gegeben hat.
Künftig soll es daher nach Ansicht des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen Mix bei den Warnungen der Menschen geben. Neben dem genannten System um Cell Broadcast werden dann auch Sirenen, Rundfunkansagen und Warn-Apps zu Verfügung stehen. Die Länder sind dann für den ordnungsgemäßen Ablauf der Warnungen in ihren Gebieten zuständig.
Doch gibt es bereits seit Längerem entsprechende Wahrsysteme. Nur hat sich gezeigt, dass insbesondere die vorhandenen Apps wie NINA oder Katwarn nicht häufig genutzt werden. Somit sind viele nicht für die Warnungen erreichbar. Und noch ein weiterer Faktor kommt hinzu, dass zwar viele Menschen ein Mobilfunktelefon besitzen, aber besonders ältere Menschen nicht über ein Smartphone zur Verwendung der Apps verfügen. Somit sollen die versendeten -Nachrichten künftig für eine bessere Abdeckung sorgen.
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Kommentare anzeigen
Vielleicht kann ja noch rückwirkend vor der Corona-Katastrophe gewarnt werden. 😁
Super, dann brauchen sich die Hacker zukünftit nur noch in die Bundeskatastrophen-App einloggen, und schon können sie Trojaner oder Sonstiges an ALLE deutschen Smartphonebesitzer verschicken!
Ist doch eine feine Sache! Jetzt kommen wir endlich voran....