Neue Mega-Insolvenz trifft Deutschland: Kaufhauskette ist pleite

Die glorreiche Zeit der Kaufhäuser scheint in Deutschland endgültig vorbei zu sein. Die nächste Insolvenz steht vor der Tür. Diesmal trifft es die beliebte Kette Sinn GmbH (ehemals Sinn Leffers).

Die Sinn GmbH meldete Insolvenz in Eigenverwaltung an und tritt damit in traurige Fußstapfen von großen Namen wie Karstadt oder Galeria Kaufhof. Der Antrag des Unternehmens aus Hagen wurde bereits genehmigt, Michael Mönig zum vorläufigen Sachwalter ernannt. Er wird zusätzlich von Rechtsanwalt Jan Ockelmann unterstützt.

Online Shopping als Konkurrenz
Die Gründe sind dieselben wie bei vielen anderen Firmen, die in der jüngeren Vergangenheit in die Pleite rutschen: gestiegene Kosten, verminderte Kaufkraft bei den Kunden und andauernde Krisen. Die Sinn GmbH (Sinn Leffers) hatte zudem Probleme mit Wasserschäden und baulichen Schwierigkeiten und musste in ihren Kaufhäusern zeitweilig Etagen schließen, teils sogar komplette Häuser.

Insolvenz soll Arbeitsplätze retten
Insgesamt gibt es 36 Standorte mit insgesamt 41 Kaufhäusern, davon allein 24 in Nordrhein-Westfalen. Durch eine Insolvenz in Eigenverwaltung will das Unternehmen versuchen, die Arbeitsplätze und die Standorte zu retten. Es geht um die Zukunft von rund 1500 Mitarbeitenden. „Sinn wird das Verfahren in Eigenverwaltung zur beschleunigten Anpassung an die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nutzen. Ziel ist es, möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu sichern“, wird Rechtsanwalt Jan Ockelmann in der „Westfalenpost“ zitiert.

Es ist nicht die erste Insolvenz für das Unternehmen: Bereits im April 2020 kam es dazu. Die Sinn GmbH schaffte es dann aber unter der Leitung von Kommunikationschef Friedrich-Wilhelm Göbel, diese erfolgreich abschließen. Danach lief es für einige Jahre so gut, dass sogar noch weitere Filialen eröffnet werden konnten.

Die Firma hat eine lange Geschichte: Sie wurde bereits im Jahr 1850 in Köln als „Kurzwarenhandlung en detail Gebr. Sinn“ von Johannes und Friedrich Sinn eröffnet. Im Laufe der Zeit wurden daraus 36 Sinn-Kaufhäuser. 44 Jahre gab es eine Fusion mit dem Unternehmen der Gebrüder Heinrich und Carl Leffers, die ein nach ihnen benanntes Kaufhaus in Delmenhorst und danach noch weitere zehn Filialen eröffneten.

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Martin Beier