Es sind kaum vorstellbare Umstände, die gefangene Mariupol-Verteidiger am eigenen Leibe erfahren müssen. Entlassene Kriegsgefangene berichten jetzt über die schrecklichen Taten, die ihnen in russischer Gefangenschaft angetan wurden. Dabei wird schnell deutlich, dass Russland auch weiterhin gegen die Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen verstößt.
Bei einem Kontrollbesuch im Krankenhaus berichten die Entlassenen von Folter und teils schwersten Misshandlungen durch die Besatzer. Ihnen soll mit dem Tode gedroht worden sein, man habe sie geschlagen und gedemütigt.
Während diverser Verhöre wurden die ukrainischen Kriegsgefangene auf die Knie gezwungen, mit dem Kolben eines Maschinengewehrs auf die Zehen und offene Wunden geschlagen und mit Verbänden teilweise bis zur Besinnungslosigkeit gewürgt. Darüber hinaus wurden sie mit Elektroschocks gefoltert, mit einem Knüppel geschlagen und getreten. Frauen, die dort ebenfalls in Gefangenschaft waren und sind , wurden zum Geschlechtsverkehr mit den russischen Soldaten gezwungen – Vergewaltigungen sind auch in diesem Krieg also Gang und Gäbe. Eine medizinische Versorgung wurde allen Kriegsgefangenen streng untersagt. Nahrung oder gar Wasser wird in den Gefangenenlagern so hart reglementiert, dass maximal 1,5 Liter Wasser für 30 Personen bliebe. Man kann sich vorstellen, dass aus den Gefangenenlagern in Russlands sicher nicht alle Ukrainer lebend hinaus kommen.
In weiteren Berichten ist die Rede davon, dass die Besatzer die Ukrainer mit einer bislang unbekannten Droge betäubt hatten, bis sie ohnmächtig wurden und ihr Gedächtnis komplett verloren. Kritiker sind sich sicher, dass man auf diese Weise vertuschen möchte, welche Gräueltaten die Russen wirklich an den Ukrainern verüben. Menschenrechtsorganisationen und engagierte Ukrainer möchten sich dafür einsetzen, dass die Misshandlungen der Russen untersucht und hart bestraft werden.
Foto:Lyudmila Denisova/ Telegram
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