Nach Zugunglück in Bayern: Retter befürchten noch viel mehr Tote

Die Unfallermittler rätseln weiterhin über die Ursache des schweren Zugunglücks in Bayern. Die Bergungsarbeiten werden fortgesetzt, doch gestalten sie sich als sehr schwierig. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Opfer gefunden werden.

Die Einsatzkräfte in Garmisch-Partenkirchen suchen auch einen Tag nach dem schweren Zugunglück noch nach Vermissten. Die Bergung gestaltet sich aber weiterhin schwierig, denn das Gelände rund um den Unfallort ist tückisch. Derzeit werden nach Angaben der Polizei noch einige Personen vermisst, es könne nicht ausgeschlossen werden, diese unter den umgekippten Waggons zu finden. Insgesamt starben bislang vier Personen bei dem Unglück.

Am heutigen Vormittag war auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder vor Ort. “Wir beten und hoffen sehr, dass wir unter den Waggons keine weiteren Toten finden”, sagte er. Etwa 40 Verletzte sowie drei Schwerverletzte sind nach Angaben der Rettungskräfte geborgen worden.

Die Aufräum- und Bergungsarbeiten vor Ort sind aber weiterhin mit großen Schwierigkeiten verbunden. Bislang ist es nicht gelungen, die Waggons anzuheben, denn sie sind „verdreht und verwunden”, wie der Sprecher der Polizei das Bild schilderte. „Das macht die Bergung so schwierig.” Nun soll ein Bergungskran mit einer maximalen Tragfähigkeit von 120 Tonnen behilflich sein. „Man muss Schritt für Schritt vorgehen”, so der Sprecher.

Weiterhin unklar bleibt noch immer die Unfallursache. Inzwischen ist auch der Zugführer vernommen worden, doch bewahrten die Ermittler Stillschweigen zu seinen Einlassungen. Es werde weiterhin in alle Richtungen ermittelt, heißt es derzeit, doch scheint ein technischer Defekt als mögliche Ursache nicht ausgeschlossen zu sein. Der betroffene Streckenabschnitt war aber mit modernster Sicherheitstechnik und elektronischen Stellwerken ausgestattet. Trotzdem entgleisten Freitagmittag mehrere Waggons einer Regionalbahn im Ortsteil Burgrain. Dabei kippten mehrere Wagen des Doppelstock-Zuges um und rutschten teilweise eine Böschung hinab.

Bei einem der schwersten Unfälle in den letzten Jahren waren etwa 140 Fahrgäste an Bord, vier von ihren starben bislang. Auch Kinder zählen zu den Verletzten. Einige der Opfer traf es so heftig, dass sie notoperiert werden mussten. Der Bundespräsident zeigte sich bestürzt und ließ in einer ersten Reaktion mitteilen, dass seine Gedanken bei den Verletzten und Angehörigen der Opfer seien. „Allen Polizei- und Rettungskräften danke ich für ihren unermüdlichen und wichtigen Einsatz.”

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Sara Breitner