Minderjähriger kollabiert nach sechs Litern Bier auf den Wiesn

Es sind dramatische, lebensbedrohliche Szenen, die sich jetzt auf dem Oktoberfest abgespielt haben. Ein erst 16-jähriger Junge hat bei seinen ersten Wiesn gleich sechs Maß Bier getrunken. Zur Info: Eine Maß entspricht einem Liter. Der Heranwachsende erlitt einen Kreislaufkollaps und drohte zu sterben. Doch ein Freund, der ihn begleitet hatte, reagierte postwendend, nachdem er den lebensbedrohlichen Zustand seines Freundes einschätzen konnte. Der Gleichaltrige versetzte ihn in die stabile Seitenlage und alarmierte den Notarzt.

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner eilte angesichts des jungen Alters des Bewusstlosen herbei und brachte ihn zur Ausnüchterung in das Wiesn-eigene Sanitätszentrum. Bier ist mit 16 Jahren erlaubt – die Betreiber des Zeltes, in denen er dieses also trank, haben sich damit demnach nicht strafbar gemacht.

Doch wie schafft es ein 16-Jähriger überhaupt, innerhalb kürzester Zeit sechs Liter Bier zu trinken? Alles spricht dafür, dass er geübt war. Das behauptet auch der einstige leitende Notarzt der Wiesn-Ambulanz, Dr. Hölzenbein. „Ein Ungeübter ist nach einem Liter schon völlig betrunken. Alkohol führt zunächst zu einer Vergiftung, die zuerst Euphorie, dann eine Sedierung bis hin zu tiefer Bewusstlosigkeit auslöst.“

Laut einer neuen Studie können große Mengen an Alkohol auch unser Herz schädigen. Das bestätigt Hölzenbein. „Die viele Flüssigkeit gerät ins Blut, muss vom Herzen abtransportiert werden. Wenn die Menge die Leistung des Herzens übersteigt, kann es auch zu Wasser in der Lunge kommen.“

Die häufigste Todesart nach einer Alkoholvergiftung ist übrigens Ersticken, wie der Arzt weiter erklärt: „Die Schluckreflexe funktionieren nicht mehr, die Patienten ersticken am eigenen Erbrochenen.“ Aus diesem Grunde war es auch so wichtig, dass der Begleiter des Jungen ihn auf die Seite drehte. Nicht unwahrscheinlich ist es sogar, dass er seinem Kumpel damit das Leben gerettet hat.

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Jerry Heiniken