Millionen deutsche Rentner bekommen unter 1200 Euro

Millionen deutsche Rentner haben ihr Leben lang gearbeitet. Doch jetzt müssen sie mit einem Hungerlohn ihr Leben bestreiten. Genauer gesagt sind es 2,7 Millionen Rentner und Rentnerinnen denen es in Deutschland genau so geht. Sie alle bekommen monatlich weniger als 1200 Euro überwiesen – und das, obwohl sie 40 Jahre lang in die Rentenkassen eingezahlt haben.

Das legt jetzt eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf Anfrage von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch offen. Betroffen von diesen niedrigen Zahlungen seien 38 Prozent derjenigen, die entsprechend lange Versicherungszeiten aufzuweisen haben. Unter ihnen seien sogar rund 1,2 Millionen Rentner mit mindestens 45 Versicherungsjahren.
Auffällig sind die Unterschiede zwischen Rentnern auf Ost- und Westdeutschland. Im Westen ist es bei mindestens 40 Versicherungsjahren etwa jeder Dritte, der unter 1200 Euro Rente bleibt, im Osten betrifft es dann sogar jeden Zweiten. Die Zahlen entsprechen dem Stand vom 31. Dezember 2020, Zahlen für 2021 gibt es laut Bundesregierung noch nicht. Ob die aber besser oder anders aussehen ist fraglich.

„Wenn 40 Versicherungsjahre nicht vor Altersarmut schützen, haben wir einen Systemfehler in der Rente”, erklärt Bartsch. Die Zahlen seien ein Ergebnis “jahrzehntelanger fehlgeleiteter Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik”. Ostdeutschland drohe zum “Minirentenland” zu werden. „Niemand darf mit 40 Versicherungsjahren unter 1200 Euro Rente fallen”, forderte Bartsch und hat damit sicher Recht.

Der sogenannte “Eckrentner”, also eine Person, die 45 Jahre lang immer Beiträge für ein Durchschnittsgehalt abgeführt hat, kann derzeit mit einer Regelaltersrente von 1539 Euro (alte Bundesländer), beziehungsweise 1506 Euro in den neuen Bundesländern, rechnen. Die tatsächlich ausgezahlte Durchschnittsrente ist aber deutlich niedriger.
Da stellt sich immer noch die Frage: Wie bestreitet man im Alter mit so einem geringen Rentensatz sein Leben?