Medizinische Schutzmasken sind absolute Mangelware

In ganz Deutschland gilt ab Montag die Maskenpflicht. Um ihren Mund und die Nase zu bedecken, werden allerdings viele Menschen mit Tüchern und Schals Vorlieb nehmen müssen, da medizinische Masken weiterhin knapp sind. Über leergefegte Lager klagen sowohl Großhändler als auch die Apotheken.

Ab Montag heißt es beim Einkaufen und bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln: Masken auf! Zum eigenen Schutz und dem anderer werden in Deutschland medizinische FFP2-Masken empfohlen, doch nach Angaben der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ fehle es in Deutschland immer noch an ausreichend Nachschub. Den Angaben zufolge sind die Lager der Pharmagroßhändler leer. Den Großhändler Gehe zitiert die Zeitung mit den Worten: “Auch wenn wir unsere Bestände aufgestockt haben, übersteigt die Nachfrage auch aktuell noch das Angebot“. Daher sei das Unternehmen derzeit nur “teilweise lieferfähig”.

Und auch der Marktführer Phoenix hatte erklärt, bei Atemschutzmasken „weitestgehend ausverkauft“ zu sein. Den Maskenmangel hatte auch der Apothekerverband bestätigt, sieht aber einen Hoffnungsschimmer: “Die Versorgungslage bei Mundschutz und Masken ist schwierig”, sagte eine Sprecherin und verwies darauf, dass die ab Montag in der Öffentlichkeit geltende Maskenpflicht eine erhöhte Nachfrage bei den Verbrauchern ausgelöst hatte. Derzeit steige aber die Zahl der Hersteller, was zu einer weiteren Entspannung der Situation beitragen dürfte.

Maskenmarkt “chaotisch”

Dem Blatt zufolge ist der Maskenmarkt derzeit so chaotisch, dass selbst Experten keinen Überblick mehr haben. Demnach werden immer häufiger Masken ohne die sogenannte Pharmazentralnummer auf den Markt gebracht, so dass Marktforscher wie die Firma Gesdat dem nicht mehr nachgehen können. Eine Sprecherin des Pharmagroßhändlers Alliance Healthcare, zu dem auch Gesdat gehört, sagte: “Wir wissen nichts. Wir haben die Spur verloren”, sagte ein Sprecher des Pharmagroßhändlers Alliance Healthcare, zu dem Gesdat gehört. Es habe sich eine „gespenstische Situation“ ergeben.

Der Mangel macht sich besonders bei den Verbrauchern bemerkbar. Von der Bundesregierung zentral versorgt werden die Ärzte, Krankenhäuser und auch die Pflegeeinrichtungen. Bis zum Freitag hatte das Bundesgesundheitsministerium einem Bericht zufolge rund 133 Millionen Masken eingelagert oder verteilt.

Es reichen Community-Masken

In öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen ist das Tragen von Atemschutzmasken ab Montag bundesweit verpflichtend. Allerdings ist es ausreichend, sogenannte Community-Masken zu tragen. Damit sind sowohl Schals, Halstücher als auch selbstgenähte Exemplare gemeint. Medizinische Atemschutzmasken sind hingegen nicht verpflichtend und sollen weitestgehend dem medizinischen und dem Pflegepersonal zur Verfügung gestellt werden.

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Martin Beier