Massaker am Strand: Mindestens 32 Menschen wurden erschossen

Sie wollten sich erholen, doch fanden den Tod: Mindestens 32 Personen starben im Kugelhagel am beliebten Strand in Mogadischu. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu dem Terroranschlag.

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu erfreut sich der Lido Beach unter den Bürgern größter Beliebtheit. Tausende wollten sich am Freitagabend dort entspannen, plötzlich fielen Schüsse. Islamisten griffen ein Hotel und die Leute am Strand an – laut Polizeisprecher wurden mindestens 32 Menschen getötet, darunter auch die fünf Terroristen. Mehr als 30 Menschen trugen Verletzungen davon. Die Zahl der Opfer dürfte aber höher sein, da der Schusswechsel zwischen Angreifern und Polizei viele Stunden bis in den frühen Morgen andauerte.

Schreckensbilder von flüchtenden Menschen und blutenden Personen machten schnell die Runde im Internet. Auf Videos sind die Schüsse hörbar. Rettungsteams schafften es zunächst nicht, zu den Verletzten vordringen, da weiterhin geschossen wurde.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich zuvor am Hoteleingang in die Luft gesprengt. Die anderen Terroristen versuchten in der Folge, das Hotel zu stürmen, schossen aber auch auf die Menschen am Strand.

Die lokalen Krankenhäuser bitten um Blutspenden auf, damit die vielen Verwundeten adäquat versorgt werden können. Viele suchen noch nach vermissten Angehörigen, andere posten online bereits Bilder von getöteten Strand- und Hotelbesuchern. 

Die Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte über ihren Rundfunksender den Anschlag für sich. Sie kontrolliert Gebiete in Teilen Somalias, wurde in den vergangenen Jahren jedoch aus der Hauptstadt zurückgedrängt. Auch in Mogadischu kommt es dennoch immer wieder zu Anschlägen auf Regierungseinrichtungen, Hotels oder Restaurants. Die Islamisten stören sich an allen Einrichtungen, in denen ein aus ihrer Sicht „westlicher Lebensstil“ praktiziert werden kann. Im Juli wurde ein Terrorangriff auf ein Lokal während des Finales der Fußball-Europameisterschaft verübt – elf Menschen starben.