Maskenpflicht ja, aber kein Lockdown?

Politiker bereiten Deutschland auf härtere Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie vor. Das könnte im Corona-Herbst passieren…

Das Pandemie-Konzept der Bundesregierung für den Corona-Herbst soll Ende Juli 2022 beschlussfähig sein. So ist der Plan. Die Verhandlungen innerhalb der Ampel-Koalition laufen auf Hochtouren, vor allem zwischen Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) und dem Justizminister Buschmann (FDP) wie es scheint. Letzterer lässt über die Funke-Mediengruppe wissen, man müsse sehr ernst nehmen, “was uns im Herbst und Winter erwartet”.

Während Experten gerade für diese Jahreszeiten wieder einen starken Anstieg der Infektionszahlen befürchten, läuft im September die Rechtsgrundlage des Infektionsschutzgesetzes für die inzwischen schon stark reduzierten Basis-Maßnahmen aus. Eile und eine Verschärfung der Maßnahmen scheint geboten. Also doch wieder Maskenpflicht und die Gefahr eines Lockdowns?

“Die Wirksamkeit von Masken für den Einzelnen in Innenräumen ist unstreitig”, so Buschmann. “Deswegen wird eine Form der Maskenpflicht in Innenräumen in unserem Konzept sicher eine Rolle spielen. Wir arbeiten ja jetzt bereits mit Maskenpflichten im Öffentlichen Personennahverkehr.”

Während Lauterbach bereits eine Maskenpflicht befürwortet hatte, hatte sich der Justizminister im vergangenen Monat dazu noch zurückhaltend geäußert und sich auf ein noch ausstehendes, inzwischen stark kritisiertes Gutachten berufen.

Dass die FDP in Pandemie-Zeiten lieber ihren eigenen Kurs fährt und das auch gern immer wieder gegen Expertenrat zeigt sich auch bei der Frage des Lockdowns.
So kommen weitreichende Eingriffe nach Auffassung des Justizministers nicht infrage:”Wir sind uns einig in der Koalition, dass es keinen Lockdown mehr geben wird, keine pauschalen Schulschließungen und auch keine Ausgangssperren.” Das seien “unangemessene Instrumente im dritten Jahr der Pandemie”.

Stattdessen setzt die FDP auf eine “ambitionierte Impfkampagne”, die sich vor allem auf Alten- und Pflegeheimen konzentrieren sollen. Zudem sollen “die besten und modernsten Impfstoffe” sowie ein “Bündel an Kennziffern” rechtzeitig zur Verfügung stehen.

Eine Einigung der Ampel innerhalb von zwei Wochen scheint ambitioniert zu sein. Dennoch meint Buschmann: “Ich bin guter Dinge, dass wir Ende des Monats ein Konzept haben, das wir dann im August mit den Ländern besprechen, und im September bringen wir die Änderung des Infektionsschutzgesetzes durch das Parlament.”

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  • Ich finde ; das wichtigste Instrument wäre die Wiedereinführung der kostenlosen Bürgertests.
    Die Menschen machen zu wenig, da sie dafür kein Geld ausgeben wollen. An den steigenden Zahlen, sieht man die Notwendigkeit. Nur so kann man in Zukunft die Zahlen senken, da nicht jeder unwissentlich Positive seine Mitmenschen anstecken kann. Auch in Schulen und Kindergärten wäre das sinnvoll. Betriebe sollten Mitarbeiter auch wieder testen lassen. Ein anständiges Testzentrum pro Wohnort wäre wichtig. Nicht an jeder Straßenecke ein Zelt, Gartenhaus oder Container.

  • Ich finde auch die Testpflicht für alle egal ob geimpft oder ungeimpft

  • Wir sollten endlich lernen, dass Corona inzwischen zum ganz normalen Alltagsgeschehen gehört. So wie in den letzten Jahrtausenden die Erkältungen und alljährlichen Grippen auch.
    Da ist doch auch nicht ständig jeder zum Arzt gerannt, hat sich auch nicht jedes Mal krank schreiben lassen, und schon gar nicht in Quarantäne begeben. Und trotzdem leben wir alle noch.
    Wenn wir das in Deutschland nicht endlich kapieren, wird sogar die junge Generation kein Leben ohne Maske und Beschränkungsschikanen mehr erleben (und die Älteren sowieso schon gleich gar nicht mehr).

    • KRR, nur ist es sehr viel aggressiver für viele Menschen als eine Grippe und das muss man nicht unnötig weiter verbreiten.Es ist schon gut ,dass an bestimmten Orten getestet wird damit das Risiko so gering wie möglich gehalten wird . Ich habe Bekannte welche seit Monaten noch mit LongCovid zu kämpfen haben.

    • Es gibt diesen hype auch nur mehr in Österreich und Deutschland. Weil wir die mit Abstand obrigkeitshörigste Bevölkerung haben. Wenn ich schon höre, wie die "Experten und Expertinnen" schwachsinnig daherlabern, könnte ich weinen. Wir sind die Lachnummer Europas.

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Sara Breitner