Betroffene von Long Covid berichten in den meisten Fällen von Müdigkeit, Erschöpfung, Kurzatmigkeit und starken Konzentrationsstörungen. Es beschreibt Beschwerden und Symptome, die in der Regel auch vier Wochen nach einer Infektion noch bestehen oder neu auftreten. Wie dieses Erkrankung den Körper wirklich belastet, haben jetzt Radiologen in den USA erstmals nachgewiesen. Mittels eine Computertomografie konnten sie das Phänomen bildlich darstellen.
Im Rahmen ihrer Forschungen haben die Mediziner insgesamt 100 Probanden untersucht. Alle litten mehr als 30 Tage nach ihrer Corona-Erkrankung noch immer an verschiedenen Symptomen. Dabei stießen sie im CT auf das sogenannte „Air-Trapping“. Diese bedeutet, dass die Betroffenen nicht in der Lage sind, ihre Lunge vollständig zu entlüften. Sichtbar wird dies lediglich, wenn die Aufnahme beim Ausatmen des Patienten gemacht wird. Was genau zu diesem Vorgang führt, ist aber noch Gegenstand von weiteren Untersuchungen.
Es liegt aber die Vermutung nahe, dass es sich dabei um ein chronisches Lungenleiden handelt. Zurückzuführen sei dies insbesondere auf die mentalen und auch körperlichen Erschöpfungszustände, die nach einer schweren Infektion häufig auftreten. Vergleichen lässt sich das besonders gut mit anderen Atemwegserkrankungen, etwa einer RS-Virus-Infektion, unter der häufig Kinder lange zu leiden haben. Ausgelöst wird dieser Zustand in der Regel durch minimale, bei bestimmten Patienten auch sehr umfangreiche Schädigungen an den Lungenbläschen.
Es bleibt unklar, ob sich die Lunge vollständig regeneriert
Die Schäden selbst sind bei einigen der Betroffenen gar nicht zu erkennen. Weder bei einer Blutgasanalyse noch einem umfangreichen Lungenfunktionstest waren die Gründe für die Erschöpfungszustände der Long-Covid-Patienten feststellbar. Bei den 100 untersuchten Personen waren 94 Prozent der auf einer Intensivstation behandelten Menschen vom Air-Trapping betroffen, lediglich 36 Prozent der ambulant Versorgten wiesen diese Symptome auf.
Es zeigt sich derzeit immer mehr, dass besonders diejenigen unter Langzeitfolgen leiden, die während ihrer Erkrankung auf einer Intensivstation behandelt wurden. So konnten bei 69 Prozent der Long-Covid-Patienten im CT zusätzlich sogenannte Traktionsbronchiektasen nachgewiesen werden. Dabei kommt es zu einer starken Veränderung der Struktur in der Lunge sowie des dazugehörigen Gewebes. Folgen sind etwa chronischer Husten und Auswurf. Auch nach einer Grippe, Keuchhusten oder Lungenentzündung kommt es oft zu diesen Folgeerscheinungen. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich noch nicht genau vorhersagen, ob sich diese Zustände später wieder zurückbilden.
We use Cookies.