Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Selbst für diejenigen, die den Krebs erfolgreich besiegen konnten, ist der Weg zurück zur Gesundheit meist sehr schwierig. Jetzt melden Forscher einen massiven Durchbruch, der nicht nur Leben retten, sondern auch einen enormen Unterschied in der Genesung der Patienten machen könnte.
Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten starben im Jahr 2023 fast 229.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Damit ist Krebs hierzulande die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nun berichten Forscher aus Korea, dass ihnen ein wissenschaftlicher Durchbruch gelungen ist, der zu einer massiven Verbesserung der Krebsbehandlung führen könnte.
Wissenschaftlicher Durchbruch: Neue Krebstherapie
Das Ziel der derzeit angewandten Krebstherapien ist die Zerstörung: Meistens werden Chemikalien eingesetzt, um Krebszellen gezielt zu vernichten. Allzu oft wird dabei aber auch gesundes Gewebe beschädigt. Alles in allem ist die Belastung für den Körper des Patienten immens. Doch was wäre, wenn eine Krebstherapie nicht destruktiv sein müsste?
Forscher des Korea Advanced Institute of Science & Technology (KAIST), Daejeon, haben eine Methode gefunden, mit der Krebs behandelt werden kann, ohne die Zellen zu töten. Kurz gesagt, sie konnten Krebszellen wieder in normale Zellen verwandeln. Die Methode wurde nicht nur auf molekularer Ebene mit Erfolg getestet, sondern auch in Tierversuchen.
Wie funktioniert die neue Krebstherapie?
Unter der Leitung von Professor Kwang-Hyun Cho vom KAIST Department of Biotechnology and Brain Engineering untersuchten die Forscher die genetische Regression, die in einer Krebszelle stattfindet und die es ihr ermöglicht, sich unkontrolliert zu teilen und auszubreiten. Durch sorgfältige Analyse identifizierten sie die molekularen Hauptschalter, die es der Zelle ermöglichen, ihren normalen, gesunden Zustand anzunehmen, wenn sie auf die richtige Weise manipuliert werden.
Die Forscher testeten ihre neue Behandlung an den Zellen von Darmkrebs, der weltweit dritthäufigsten Krebsart, die für 10 % aller Krebsfälle verantwortlich ist. Sie berichten, dass es ihnen gelungen ist, die Zellen in einen Zustand zu versetzen, der normalen Darmzellen ähnelt, ohne sie abzutöten.
Grundlage für verbesserte Krebstherapien in der Zukunft
In einer Pressemitteilung sprach Studienleiter Prof. Kwang-Hyun Cho von einem „erstaunlichen Phänomen“. Die nicht-destruktive, systematische Rückverwandlung von Krebszellen in einen normalähnlichen Zustand eröffne Möglichkeiten für völlig neue zukünftige Therapien – nicht nur für Darmkrebspatienten, sondern auch für Patienten mit anderen Krebsarten.
Foto: VillalobosGoPack, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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