Eine neue offizielle Warnung des Auswärtigen Amtes betrifft die Türkei: Dort soll man auf gar keinen Fall Alkohol konsumieren, der außerhalb von Lokalen oder Geschäften verkauft wird. Es droht eine tödliche Methanolvergiftung.
Gepanschter Alkohol ist in so manchem Urlaubsland eine reale Gefahr – zuletzt gab es tragische Todesfälle unter Touristen in Laos. Nun wird vom Auswärtigen Amt aber ganz offiziell davor gewarnt, dass in der Türkei eine ähnliche Gefahr droht – immerhin eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen.
Gefahr droht in mehreren Regionen
Da Methanolvergiftungen durch gepanschten Spiritus lebensgefährlich sind, rät das Auswärtige Amt für Reisen in die Türkei: „Trinken Sie nie Alkohol, der außerhalb von Geschäften, z. B. am Straßenrand, zum Verkauf angeboten wird.“ Es sei möglichst auf eine ungeöffnete Originalverpackung und eine offizielle Lizenzierung zu achten. Denn: „In verschiedenen Regionen des Landes, inklusive Ankara und Istanbul, kommt es zu Methanolvergiftungen durch selbst gebrannten bzw. gepanschten Alkohol.“
Tatsächlich gab es im Jahr 2009 einen tragischen Fall: Drei Lübecker Schüler starben während einer Klassenfahrt in die Türkei nach dem Konsum von mit Methanol versetztem Wodka, den sie in einem Hotel erworben hatten.
Achten Sie auf diese Symptome!
Wer nach dem Konsum alkoholischer Getränke erste Anzeichen einer Methanolvergiftung verspürt – dazu gehören Sehstörungen, Übelkeit oder Benommenheit, aber auch Schwindel, Erbrechen und Muskelkrämpfe – solle sofort reagieren. Der vielleicht lebensrettende Rat des Amtes: „Begeben Sie sich bei Zeichen einer Methanolvergiftung () unmittelbar in ärztliche Behandlung.“
Nicht zu schmecken oder zu sehen
Methanol ist eine farblose Chemikalie, die beispielsweise in Frostschutzmitteln verwendet wird und immer wieder in gepanschten Schnaps gemischt wird. Man erkennt ihn aber weder am Geruch noch am Aussehen. Bereits kleine Mengen können zu schweren Gesundheitsschädigungen führen, da Methanol im Körper zu Formaldehyd und Ameisensäure abgebaut wird. Formaldehyd greift die Nerven an, besonders aggressiv den Sehnerv – daher können schon wenige Gramm zur kompletten Erblindung führen.
Eine Vergiftung wird meist mit einer Blutwäsche (Dialyse) oder mit Alkohol behandelt, der das Methanol im Körper neutralisiert.
We use Cookies.