Die Pharmaindustrie zittert, in unseren Apotheken droht der Notstand. Der Grund: Lebenswichtige Medikamente sind vielleicht schon in Kürze von Donald Trumps Zoll-Krieg betroffen und damit von Knappheit bedroht.
US-Präsident Donald Trump kündigte einen „bedeutenden“ Zoll auf Pharmaimporte an. Bislang hatte er die Industrie verschont, jetzt aber zittert der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa). Dessen Chefvolkswirt Claus Michelsen warnt: „Die Produktion hochinnovativer Medikamente zum Beispiel zur Krebstherapie ist eng mit den USA verzahnt. Einfuhrzölle würden die Produktion schwer treffen.“
Bestandteile werden hin- und hergeschickt
Denn bis ein fertiges Medikament entsteht, müssen die Bestandteile oft mehrmals zwischen den USA und Europa hin- und hergeschickt werden. Michelsen: „Kämen Zölle, würde das die Herstellung verteuern und könnte in der Folge auch zu Engpässen in Deutschland führen.“ Im schlimmsten Fall droht bei lebenswichtigen Medikamenten akute Knappheit in Apotheken.
Bei patentfreien Medikamenten (Generika) wie Antibiotika und Schmerzmittel sieht es anders aus, da sie überwiegend in China und Indien hergestellt werden. „Greifen US-Zölle auf Medikamente könnten die Hersteller in den europäischen Markt drängen“, so Michelsen. Gegebenenfalls sind bei uns sogar mehr der Medikamente verfügbar.
China könnte profitieren
Bork Bretthauer, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, meint: „US-Zölle könnten mittelfristig dazu führen, dass China seine Arzneimittel noch aggressiver in den deutschen Markt drückt. Das steigert unsere Abhängigkeit und – genau das kann für unsere Versorgung gefährlich werden. Denn: China hat unsere Abhängigkeit strategisch herbeigeführt und könnte sie politisch ausnutzen.“
“Strafzölle schaden allen”
Bretthauer wünscht sich ein Handeln der neuen Regierung. Man müsse gegensteuern, „sonst könnte das schlimme Folgen für die Patientinnen und Patienten in Deutschland haben.“ Und Oliver Kirst, Vorsitzender des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), ergänzt via BILD: „Medizinische Versorgungssicherheit darf nicht zum Spielball eines Handelskriegs werden. Strafzölle schaden allen – vor allem sind Patientinnen und Patienten die Leittragenden.“
Und wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums ausrichten lässt: „Eine konkrete Einschätzung zu den Auswirkungen von Zöllen auf Arzneimittel ist aufgrund der bestehenden Unsicherheiten zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich.“
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Wir sind zu abhängig von anderen Ländern, aktiviert unsere eigene pharma Industrie, die Leute werden es verstehen etwas mehr für Medikamente zu zahlen. Vor lauter Profit, wird das eigene land vergessen,das geht schon zu lange so.
So ist es es, wenn man "alles außer Landes bringt", zu viele Einschränkungen bei der Forschung (Gentherapie,........).
Deutschland hinkt überall hinterher, weil die Blockade vor allem von Grünen, Umweltorganisationen,.....,
Zukunftsforschung blockiert.
Und dann sind wir auf andere angewiesen und müssen oft noch teurer dafür bezahlen.
Deutschland war einmal die Apotheke der Welt!!!!
Was haben unsere Politiker und Pharmafirmen daraus gemacht?
Eine Schande!!!
Genau,eigene Pharma Industrie, wir zahlen ja jetzt im Schnitt fünf Euro Zuzahlung pro Medikament. Wenn ich jetzt etwas mehr bezahlen müsste, aber dafür auch meine Medikamente bekomme, so soll mir das recht sein. Wie oft hört man nicht lieferbar, armes Deutschland!!
Nein,die Pharamindustrie ist an dieser Entwicklung schuld. Man lässt zuviel im Ausland produzieren, weil es dort billiger ist. Das bringt der Pharmaindustrie satte Gewinn und darum geht es.. Wir zahlen in Deutschland für Medikamente schon sehr viel Geld.
Teuere Medikamente für Krebspatienten desselben Herstellers, jedoch unter anderem Produktnamen, kosten in Spanien, Portugal, Griechenland ecrt. weitaus weniger als bei uns. Was man in diesen Ländern für solche Medikamente nicht verdienen kann, das zahlen wir.
Warum soll ich für ein Medikament mehr zahlen, nur um die Kassen der Pharmaindustrie zu füllen ? Da muss man sich nur mal vor Augen halten, was die Manager in der rPharmaindustrie jährlich an Gehältern und Boni kassieren. Je mehr Gewinne die Firma macht, umso satter fallen dann die Bonis für die Manager aus