Jetzt ist es offiziell: Umstrittene Politikerin zur Kanzlerkandidatin gekürt

Die Kanzlerfrage wird der Tage heiß diskutiert. Nun stellt sich auch erstmals ein Parteimitglied der AfD zur Wahl für das hohe Amt auf. Co-Parteivorsitzende Alice Weidel wurde von ihrer Partei heute als Kanzlerkandidatin bestätigt.

Erstmals schickt auch die AfD einen Kanzlerkandidaten, genauer gesagt, eine Kandidatin ins Rennen. Co-Parteivorsitzende Alice Weidel strebt den Chefsessel in der Bundesregierung an. Am Samstagvormittag verkündete Co-Parteichef Tino Chrupalla die Entscheidung seiner Partei. Die Nominierung für Alice Weidel sei einstimmig gewesen, so Chrupalla. Auf einem Parteitag im Januar werde die Kandidatur formal bestätigt und damit geht die AfD in den großen Wahlkampf.

Alle deutschen Medien und Politikbeobachter sind sich allerdings einig, dass Alice Weidel keine Chancen hat, tatsächlich Kanzlerin zu werden. Dazu müsste entweder eine andere Partei mit der AfD koalieren oder die AfD müsste mit absoluter Mehrheit in der nächsten Bundestagswahl gewinnen. Beide Szenarien sind unrealistisch.

Trotzdem gehen mit dieser Entscheidung theoretische vier Kandidaten zur Bundestagswahl am 23. Februar ins Rennen: Olaf Scholz für die SPD, Friedrich Merz für die CDU/CSU, Robert Habeck für die Grünen und eben Alice Weidel. Auch Sahra Wagenknecht von der BSW liebäugelte jüngst mit einem Antritt zur Bundeskanzlerwahl. Eine offizielle Entscheidung gibt es dazu aber nicht. FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner hat sich ebenfalls für den Posten angeboten. Doch bei den Liberalen sieht man die Chancen auf dieses Amt eher nüchtern.

Faktisch wählt das Volk am 23. Februar gar nicht den Kanzler, sondern nur die führenden Parteien. Der Kanzlerkandidat vertritt die Partei jedoch – was wiederum die Wähler in ihrer Entscheidung beeinflusst.

Traditionell stellen nur Parteien einen Kandidaten, die sich realistische Chancen auf eine Mehrheit und eine Regierungskoalition ausrechnen. Man könnte also sagen, dass die heutige AfD-Ankündigung ein Zeichen unrealistischer Selbstüberschätzung ist. Denn auch wenn die Partei mit rechtsradikalem Kern in den vergangenen Jahren viel Zulauf bekommen hat – die Mehrheit der deutschen Wähler lehnt die radikalen Ansichten der Partei und ihrer Mitglieder weiterhin kategorisch ab.

In einer Umfrage von Infratest dimap, die am 05.12. aktualisiert wurde, würde die CDU mit 32% als Wahlsieger hervorgehen. Die AfD erhielt 18% der Stimmen und wäre damit immerhin zweitstärkste Kraft. Es gibt allerdings keinen realistischen Koalitionspartner. An dritter und vierter Stelle liegen die SPD mit 16% und die Grünen mit 14%. Die BSW könnte die 5%-Hürde grade so schaffen. Die FDP liegt in der Umfrage unter der kritischen Marke.

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  • Die Wahl war doch noch garnicht! Abwarten und dann, super das nun Bewegung in die Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler Debatte kommt!

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Sara Breitner