ISIS-Alarm an deutschem Flughafen

Ein Tiktok-Video löste die Alarmkette aus: Bekennende Islamisten auf dem Rollfeld des Düsseldorfer Flughafens. Die ISIS-Anhänger hatten dort Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen.

Mitten im Reise-Chaos werden ISIS-Anhänger am Düsseldorfer Flughafen entlarvt. Sie waren dort angestellt. Als Personal mit Sicherheitsschlüsseln waren ihre Möglichkeiten dort erschreckend weitreichend.

Auf einem Tiktok-Video zeigten sich drei Mitarbeiter vor dem Kofferband des Düsseldorfer Flughafens. Sie strecken den Zeigefinger in die Höhe – ein wichtiges Zeichen im Islam und seit einigen Jahren insbesondere der ISIS-Anhänger. Da man in diesem Fall davon ausgehen kann, dass die drei gerade nicht beten, wird die Geste als ISIS-Bekennung gedeutet. In der Vergangenheit bekannten sich Terroristen nach Anschlägen so zu ihrem Glaubenshintergrund.

„Anhand des Bildmaterials zu den Personen wurden alle drei als Mitarbeiter einer vom Flughafenbetreiber und Luftfahrtunternehmen beauftragten Firma identifiziert“, erklärte eine Sprecherin der Bundespolizei. Mit sofortiger Wirkung habe man die Flughafenausweise der drei Männer gesperrt, um ihnen den Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen zu versperren. Auch der für Terrorismus und Extremismus zuständige Polizeiliche Staatsschutz wurde aktiviert. Als nächstes sollen die Wohnungen der drei Männer durchsucht werden. Zwei von ihnen wurden bereits persönlich ausfindig gemacht. Mit ihnen wurden „Gefährderansprachen durchgeführt“, ergänzte die Düsseldorfer Polizei. Der Dritte sei in Urlaub gefahren.

Der Düsseldorfer Flughafen leidet unter akutem Personalmangel. Allgemein leiden Flughäfen darunter, dass das Personal, das in der Pandemie abgebaut wurde, nicht mehr rekrutierbar ist. Es mangelt an Bewerbern für die nun offenen Stellen.

Mitte Juni erklärte ein Sicherheitsmitarbeiter am Düsseldorfer Flughafen im Interview mit der „Rheinische Post“, dass die Situation der „Absoluter Horror“ sei. Vor dem Hintergrund von mehr als 100 fehlenden Mitarbeitern sei der Stress so hoch, dass er sich nicht mehr sicher sei, ob an den Sicherheitskontrollen nicht auch Gefahren übersehen würden. „Es ist katastrophal, was da passiert“, sagte der Sicherheitsmitarbeiter.

An anderen deutschen Flughäfen dürfte die Lage ähnlich sein. Auch am internationalen Flughafen Frankfurt am Main wird immer wieder über Chaos berichtet. Dieses könnte sich noch verschärfen. Heute wurde bekannt, dass dort zum Ferienbeginn in Hessen und Rheinland-Pfalz eine Protestaktion geplant ist. Eine unbekannte Gruppe rief das Flughafenpersonal dazu auf, am kommenden Samstag an Terminal 1 zu protestieren. Beim Ordnungsamt wurde eine entsprechende Kundgebung zwischen 14.30 Uhr und 16.30 Uhr angemeldet. Der Protest richtet sich an „die Flughafenchefs“, die für „Personalmangel, Qualitätsmangel und Chaos am Flughafen“ verantwortlich seien.

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  • Die Idee, Mitarbeiter für die Flughäfen aus dem Ausland zu holen, liegt nahe. Jedoch werden entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zurzeit gleichzeitig auf den ausländischen gebraucht. Dann vergeht einige Zeit bis zur möglichen Arbeitsaufnahme durch Sicherheitskontrollen des Bundes. Als nächstes kommt die Einarbeitung am Arbeitsplatz.
    Die mögliche Hilfe von ausländischen Kollegen dürfte meines Erachtens nach frühestens im September zu Verfügung stehen. Und das ist für unsere Situation an den Flughäfen einfach zu spät. Ganz davon abgesehen, gibt es Meldungen, dass sich nicht viele Menschen bewerben. Die offene Frage ist auch, was mit den Arbeitsplätzen geschieht, wenn die Flugnachfrage sinkt?

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Stephan Heiermann