Die Pandemie-Lage könnte kaum unübersichtlicher sein. Nun kommt auch noch auf Geimpfte Chaos zu. Bestimmte Impfzertifikate werden von der Corona-Warn-App nicht mehr als echt anerkannt. Dahinter steckt der Versuch, Fälschungen zu minimieren. Leider erwischt die Vorsichtsmaßnahme auch echte Impfzertifikate.
Die aktuelle Version 2.13.3 der Corona-Warn-App soll gefälschte Impfzertifikate als ungültig erkennen. Dies geschah im Zuge einer Maßnahme der Bundesregierung, die gegen Impffälschungen vorgeht. Unglücklicherweise werden dabei auch einige, echte Impfzertifikate für „ungültig“ erklärt. Im Folgenden erfahren Sie die Hintergründe und wie Betroffene ihr Impfzertifikat erneuern können.
In einer Erklärung der Bundesregierung heißt es, dass „vereinzelt Apotheken“ gefälschte Impfzertifikate in Verkehr gebracht hätten. Nachdem diese Apotheken als Herausgeber falscher Zertifikate identifiziert worden sind, wurden deren Impfzertifikate zurückgerufen. Die Erweiterung der Corona-Warn-App sei in der Lage diese Rückrufe zu erkennen, heißt es. Das betrifft nun alle Personen, die in den gelisteten Apotheken ein Impfzertifikat erhalten haben. Ihnen zeigt die App mit dem neuen Update nun an, dass das Zertifikat ungültig sei.
Darunter fallen auch Personen, die tatsächlich geimpft worden sind und ihr Zertifikat reinen Gewissens vorzeigen wollen. Betroffene Nutzer, erhalten eine Push-Nachricht mit einem entsprechenden Hinweis von der Corona-Warn-App.
Wer nun ein ungültiges Zertifikat angezeigt bekommt, aber tatsächlich geimpft wurde, muss sich ein neues Impfzertifikat besorgen. Die Bundesregierung erklärt hierzu: “Die Nutzer können sich aber in einer anderen Apotheke kostenlos ein neues digitales Zertifikat ausstellen lassen. Mitbringen sollten sie dafür ihren gelben Impfpass und einen Lichtbildausweis”.
Apotheken wichtig bei der Erkennung von Fälschungen
Tatsächlich waren es vor allem Apotheken, durch die Fälschungen aufgedeckt wurden. Apotheker meldeten den Behörden in der Vergangenheit immer wieder, dass Personen mit gefälschten Impfpässen vorbeikamen, um sich das digitale Impfzertifikat erstellen zu lassen. Die ARD berichtete Anfang des Monats über eine Apotheke aus Rheinland-Pfalz. Dort hatte man in vier Wochen fast 30 Fälschungen identifiziert. Wo genau die Apotheke sich befindet, wollte der Apotheker nicht preisgeben, weil er fürchtet, dass radikale Impfgegner seine Mitarbeiter bedrohen könnten.
Der Bericht spricht von tausenden Ermittlungsverfahren gegen Impffälschungen in ganz Deutschland. Allein in Bayern meldete das Landeskriminalamt mehr als 600 Fälle. In Berlin und Hamburg waren es jeweils mehr als 100. Im Visier der Behörden sind vor allem organisierte Fälscher, die mit unechten Impfzertifikaten oder -bescheinigungen handeln.
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